The FERAZIN Family Ancestry

Georg Andreas Feracin (Verazina)

Male 1710 - 1787  (76 years)


Generations:      Standard    |    Vertical    |    Compact    |    Box    |    Text    |    Ahnentafel    |    Fan Chart    |    Media    |    PDF

Generation: 1

  1. 1.  Georg Andreas Feracin (Verazina) was born on 20 Nov 1710 (son of Johann Feracin (Salo) and Anna Eva Rosina Versch); died on 8 Mar 1787 in Pfreimdt.

    Notes:

    Aus der Chronik FERAZIN.JW: 1731 Am 30. Juli kauft Andreas Veracina
    Caminkehrerssohn zu Pfreimdt von Ulrich Piceti Caminfegermeister zu
    Nabburg die Caminfegerey im Curf. Pflegamt und Stadt Nabburg um 250
    f. Vater Johannes hat bereits 50 f baar erlegt, Weihnachten 1732
    sind 150 f, 1733 20 f und restige 30 f in 2 Nachfristen a 15 f zu
    bezahlen. Verkäufer nutzt das Geschäft bis zur erfolgten Bezahlung
    der 150 f und behält sich für den Wiederverkauf sowohl Nabburgs als
    Murachs Einstandsrecht vor. 1736 Am 14.04. ist Andreas wieder in der
    Fremdee und läßt durch seinen Vater Johann Ferezin die Caminfegerei
    im Pflegamt und Stadt Nabburg an Barthen Hörmann Caminfehersgesellen
    zu Pfreimdt, sonst aber von Niedersteinbach, um 300 f und 4 f
    Leihkauf veräußern. 80 f sind schon bezahlt, 20 f werden erlegt, 100
    f an kommenden Pfingsten und Rest von 100 f Martini 1736 zu bezahlen.
    1740 Am 08. Oktober ist er bei dem von seinem Vater getroffenen
    Vergleich anwesend und mit diesem zufrieden. 1742 Am 06.07.werden
    Andreas und sein Bruder Philipp von Tuchmacher Philipp Engl in
    Pfreimdt wegen Mißhandlung verklagt. Klage wurde nicht ausgetragen
    und scheint Vergleich stattgefunden zu haben. 1750 Am 02. April
    verkauft damaliger Gutsbeständner Joseph Weinzierl, dieser im Namen
    seiner Ehewirthin, an den Tagwerker Hannß Georg Beimbler das von
    ihrer Mutter bzw. Schwiegermutter erblich zugefallene Haus in der
    Stadt um 210 f und 2 f Leihkauf. 08. April verkauft Gutsbeständner
    A. Ferazin zu Glaubendorf an Tuchmacher Johann Severin Möhrling den
    ihm von seinen Eltern hinterlassenen Acker bei der unteren Sandgruben
    um 90 f und 1 f Leihkauf gegen baar. Zeuge: Philipp Ferazin. 1753 Am
    25.05.verklagt Schuhmacher Georg Weinzierl den Andreas F.,
    Gutsbeständner in Stein, dessen Eheweib und Philipp wegen
    körperlicher Mißhandlung, Schlägen mit Stöcken usw., verlangt 50 f
    Schmerzensgeld, Baderskosten und Bestrafung. 02.10. Vergleich zur
    Beibehaltung künftiger guter schwägerlicher Freundschaft,
    Abschneidung von Zwistigkeiten und Vermeidung von Kosten: Philipp
    übernimmt die Kosten und zahlt dem Schwager Weinzierl 4 f 30 xr,
    beide Verecinen 3 f Strafe; Kosten 9 f 37 xr. 1766 kauft Andreas
    Ferazin hochgräflich Kreuthische Hofmarksrichter und Beständtner zu
    Guetenbegg, dann damaliger Hofmarksinhaber zu Steinbach von dem
    Landsaß zu Stainbach Johann Janson von d. Steckh Hauptmann des
    Leibregiments und churf. Durchlaucht die Hälfte Fischwasser in der
    Naab und zwar den untern Theil unterhalb des Steinbacher Müllers
    Wasserwöhr bis zu dem hellen Stein um 300 f einschl.
    Fischereigereuthe baar. Die Wiese Schlachtweiher, daran eine Hälfte
    Joh. Christoph Meixner besitzt, erwirbt Andreas um 150 f, Heu und
    Grummet zu theilen, Preis 150 f baar erlegt. 02. Dezember zeigen die
    4 Viertlmeister von Pfreimdt an, daß der ´Gietlinhaber´ Johann
    Andreas Ferezin mit dem Stadtrichter eine Bräu Bier eingesotten und
    die Hälfte davon nach Steinbach geführt habe, was verboten sei. B.
    und Rath verbieten daher das Brauen dem Andreas, doch dieser
    beschwert sich. 08. März dagegen, da ihm 80 Eimer ungeldfreier
    Haustrunk privilegiert sei, die Bürger lieferten auch ´schlecht und
    schon abgetrunkenes dann mit Convent und Wasser wieder gefiltes Bier,
    er brauche auch die Treber´. Er bittet zugleich um Gestattung der
    Erbauung eines kleinen Brauhauses. 20. März schreibt die Regierung
    Amberg an das Umgelderamt Pfreimdt, der Consens wegen des Brauhauses
    wäre höchsten Ortes zu begehren, Ferezin aber gegen die Stadt zu
    schützen. 1769 30. Dezember wird Andreas Ferezin zu Steinbach
    Mitbürge für 1000 f für Stadtrichter Johann Christoph Meixner,
    Lehensekretär, Mautner und Umgelder. 1777 02. Mai erstattet im
    Auftrag Landsaß Georg Andre Ferezin Anzeige über die Inhaber der
    Hofmark Steinbach an Regierung Amberg. 1662 20.04. kauft Leuchtenb.
    Kanzler Dr. Georg Myläus von Margarethe weiland Georg Burggrafens
    Joh. Wittwe Steinbach um 350 f. 1667 kauft Hanns Leonhard Zeller von
    Ettmannsdorf die Hofmark und erhält die Landsassenfreiheit. 1671
    besitzt Steinbach Stephan Schiltl zu Schönthal. 1687 besitzt
    Steinbach Johann Sigmund Ostermayr J. U. Doct. jure contractus et
    emtionis; die Ostermayrische Wittib Ursula Catharina heirathete den
    Herrn Haller von Hallerstein zu Hohenkemnath und verkaufte 1716
    22.12. die Hofmark an Frau Magdalena Felicitas von Saizenberg. 1722
    kauft Martin Pöringer, gewester Stadtrichter in Pfreimdt und
    Leuchtenberger Lehensekretär. 1739 folgt nach Pöringers Tode Johann
    Janson von der Steckh, churf. Hauptmann, von welchem es 1765 an
    Andre Ferezin geliehen. 1788 folgt Rudolph Georg Heinrich Freiherr
    von Grießenbeckh von Grießenbach, welcher es 1803 an Johann Wilhelm
    Reiser Spiegelfabrikverwalter zu Stein um 9000 f, 500 f Schlußabgeld
    und 50 Conventionsthaler Leihkauf veräußerte. 1803 gehörte zu
    Steinbach (Reiser) Schlößchen mit Ökonomiegebäude, 1 Zieglhütte, 46
    Achtl Feldgründe, 30 Tagwerk Wiesen, 46 1/2 Tagwerk Holzwachs, 3
    Tagwerk Hutweide und 9 kleine Weiher, 1 Fischwasser in der Naab,
    Grundzins 6 f 45 xr, einterminige Steuer 5 xr, Contribution 1 f 3 xr
    zum Landrichteramt Pfreimdt. Bei Veränderungen mit dem 20 f
    handlängig. Niedere Gerichtsbarkeit über 1/2 Hof und 6 Häusler.
    Lehenreichniß 7 f 30 xr, jährliche Rittersteuer 5 f 20 xr und dem
    Pfarrer in Pfreimdt an Gült 1 1/2 Achtl großer und kleiner, todt und
    lebendiger Zehent zur Hälfte zur Friedhofkirche Pfreimdt, die andere
    Hälfte zum reichen Almosenstift Pfreimdt. 1639 kam der Zehend an die
    Kirche, weil der Besitzer Steinbachs Georg Muläus gewester Rath und
    Kanzler in Pfreimdt 1000 f Capital nicht mehr zurückzahlen konnte.
    Steinbach ist Leuchtenberger Erb- und Beutellehen und hat 80 Eimer
    Bier ungeldfrei. 1781 21.06. wird Joh. Andreas F. als geistlicher
    Klostervater bei Übergabe eines Capitals an Simon Endreß und Frau
    bezeichnet. 1781 01. September erscheint der geweste Landsasse zu
    Steinbach Ferezin als Gerichtsbeistand, kann aber wegen
    Gebrechlichkeit nicht erscheinen. 1782 war wiederholt Beiständer der
    Stadtrichterin M. Barbara Meixner bei Verkauf des 1/2
    Schlachtweihers. In den Werken von Ignaz Bühl, München 1783
    ´Beschreibung der Oberpfalz und Leuchtenberg´ ist Seite 112
    angeführt: Inhaber von Steinbach von Ferezin, zugehörig 1 1/16 Höfe,
    3 Häuser, 15 Seelen. Trotz vieler Bemühungen konnte Verfasser über
    die Frau des Andreas nicht das Geringste ermitteln; die Anfrage bei
    den Pfarrämtern nabburg, Glaubendorf, Weihern (Stein), Weidenthal
    (Guteneck) blieben erfolglos; die Gutsverwaltung letzten Ortes
    theilte mit, daß das dortige Archiv durch Brand im Jahre 1823
    verloren ging. Dagegen ist festgestellt, daß Andreas für sich und
    verstorbenen Verwandtschaft 4 Quatembermessen in Pfreimdt stiftete
    und dem dortigen Spitale einen Acker (heute noch Ferezinacker
    genannt) vermachte. Wir haben gesehen, daß Andreas ein sehr
    vielseitiger, unternehmender Mann war. Nachdem er zwischen 1731 und
    1736 die Schlotfegerei in Nabburg besessen hatte, geht er wieder in
    die Fremde, ist über 1740 und 1742 wieder in Pfreimdt, wogegen er
    1750 als "Gutsbeständtner"(=Pächter) in Glaubendorf, 1753 als solcher
    in Stain und 1766 als solcher in Guteneck erscheint. Daselbst war er
    auch gräfl. Kreuth´scher Hofmarksrichter und kaufte 1765 die Hofmark
    Steinbach (nahe der Station Pfreimdt).

    Gestorben in Pfreimdt als Witwer, 76 Jahre alt.


Generation: 2

  1. 2.  Johann Feracin (Salo) was born about 1660 in Allego (son of Giovanni Antonio Martino Francini); died on 1 Jul 1742 in Pfreimdt.

    Notes:

    Zwischen 1657 und 1667 in Allego (=Salò) als Sohn des 1699 bereits verstorbenen Martino geboren, wird demnach in den Sterbematrikeln von Pfreimdt als "Italus" (=Italiener) bezeichnet. Verheiratet 1701 mit Anna Eva Rosina, Tochter des Schneiders und Ratsherrn Versch von Pfreimdt, geb. 1678, gest, 17.03.1749. Johann Ferazin starb am 03.07.1742 mit allen Sakramenten versehen. Im Sterbebuch der Pfarrei Pfreimdt ist das Alter des Verstorbenen mit 55 Jahren in ganz deutlichen Ziffern angegeben. Diese Zahl ist aber offenbar unrichtig, denn dann wäre Johann bei Übertragung des Schlotfegerdienstes im Jahre 1699 erst 13 und bei seiner Verehelichung 15 Jahre alt gewesen.
    Die obige Altersziffer wird daher 75 oder noch wahrscheinlicher 85 heißen sollen.

    Gestorben als 1. Kaminkehrer in Pfreimdt, wahrscheinlich 75 Jahre alt.

    Johann Ferazin wird in den Ratsprotokollen der Stadt Pfreimdt mehrmals erwähnt. Am 6. März 1699 sucht Johann bei Bürgermeister und Rath in Pfreimdt nach um Genehmigung nach, sich daselbst als 'Schlotfeher' niederlassen zu dürfen. Antwort: 'Wenns ein taugliches subjectum, solle er hereinziehen'. Dieser Beschluß kam dem Bürger und Caminfeher Hans Peter Rost zu Ohren, weshalb er am
    28. VIII. 1699: bei Bstr. und Rath Pfreimdt nachsuchte, keinen anderen Caminfeher aufzunehmen, sondern ihm die Arbeit zu vergönnen; er wolle solche nicht allein zur rechten Zeit versehen, sondern der Stadt auch den gewöhnlichen Beisitz jährlich reichen. Er hätte ohnedies schon die Arbeit im ganzen Leuchtenberger Bezirk. Dem Rost wurde zwar die Arbeit pro hincet nunc (für hier und jetzt) bis zur Niederlassung eines tauglichen Mannes in Pfreimdt belassen, jedoch ein 'Tax' (?) gemacht, weil dessen Knechte die Leute gar stark übernahmen.
    1699: 6.Oktober theilte nun das Stadtrichteramt Pfreimdt dem dortigen Rath mit, 'daß bei hochfürstlichen Hofrath München Johann Sallo Khindlfeher von Allego gebürtig, vor einen Stadt Marckths und Landschaffts Caminfeher seye an- und aufgenommen worden, dahero keinem Frembdten das Caminfehen gestattet werden solle'.

    1700: 5. Februar bereits schloß der Rath nach Anhörung der ganzen Bürgerschaft mit dem neuen Khindlfeher einen Vertrag ab, demgemäß alle Khindl groß und klein jährlich dreimal, wenn nötig auch öfter zu fehen seien, wofür auf ein Haus 8 xr geschlagen wurden. 25.02.1700 bittet der für das ganze Land aufgenommene Khindlfeher durch den Ratsherrn Hans Christoph HACKHER, ihm den Schlotfeherdienst auch in Pfreimdt zu verleihen. Diesem Gesuch wurde unter der Bedingung entsprochen, daß der Bittende seine Geburtsattestion zuvor aufweisen solle.

    24.05.1700 läßt sich Johann durch den gleichen Rathsherrn als Bürger anmelden un übergibt einen Geburtsbrief lauten auf 'Ferecin', während der ebenfalls vorgelegte Abschied (Lehrbrief) auf
    Johann 'Salo' lautete. Diesen Widerspruch konnte Johann nicht lösen, sondern erklärte nur, er sei ganz jung nach Teutschland gekommen und habe selbst nicht gewußt, wie er heiße. Er hätte aber einen Wällischen, also einen Landsmann in Tachau (Böhmen) und wolle von diesem eine Attestation bringen. Der Rath beschloß, diese Attestation müsse unter Eid ausgefertigt sein.

    19.06.1700 wiederholt Johann durch den Rathsherrn Andr. Dachauer seine Bitte und übergab die von dem Rath in Tachau am 07.06. ausgestellte Attestation, in welcher Bürger und Rauchfangkehrer Bernard WISKARD bestätigt, daß Johann ein rechtmäßiger Sohn des in Gott ruhenden Feracin sei. Nunmehr erfolgte die Aufnahme als Bürger gegen 17 fl Gebühr (welche auf Ansuchen am 21.01.1701 um 5 fl ermäßigt wurde) und 1 fl 30 xr für einen ledernen Feuereimer.

    10.04.1701 erklärt Johann vor Rath, daß bei den Bäckern eine viermalige Reinigung der 'Khindl' nicht genüge und er hiefür Verantwortung nicht tragen könne, es sei öfteres Kehren nöthig
    und möge ihm deshalb eine Zulage bewilligt werden.
    11.05.1706 kauft Hans Ferazin vom Hanns Christoph HOLFELDT, Bürger und
    Fleischhacker, das von diesem vor etlichen Jahren erkaufte und
    neuerbaute Haus mit Stallung und Dungstatt um 270 fl und 2 Rthlr
    bereits erlegten Leihkauf. Anfrist 50 fl. Nachfristen an Pfingsten
    20 f. 18.04.1709 stimmt Johann Ferazin wegen Bräuwerk ab; er hat
    also seit dem Hauskauf 'Bier geschenkt'. 09.09.1709 ging Johann
    Ferazin unter No. 80 in die Loos. 26.04.1710 hat Hr. Br. Johann
    Ferazin im Dritten Viertel 2 Stück Vieh, 1 Stück abgeschafft.
    14.02.1713 hat Johann 1 Gesellen Frantz MALLIA aus Mailand.
    12.04.17113 bittet Johann Ferazin, nachdem nunmehr 13 neue Camin
    über
    seine Beding aufgeführt worden, umb eine addition, wird zu seiner
    Bestellung jährlich 1 f zugelegt. 05.07.1713 wird der Schlotfeger
    wegen seiner Nachlässigkeit um 1 f (einen Gulden), der Fleischhacker
    Christoph Hollfeldt mit 2 f bestraft. 06.11.1715 von Beisitzer
    Leonhard WEICKARD die 'Grumethwiese' auf der breiten um 32 f,
    welche
    er dem Weickard bereits 13.11.1712 geliehen hatte; 20 xr Leihkauf.
    09.07.1717 entlehnt Johann Ferazin 20 f vom Tachauerschen Almosen;
    Hypothek: die Gromethwiese in der Breiten bei der Stadtmühlwöhr.
    04.12.1717 entlehnt Johann Ferazin zu seiner Hausnothdurft aus der
    Kleberschen Vormundschaft 60 f und verpfändet den Acker an der
    Richterwiese. Bürgen: Schwager Johann Christoph Versch, Schneider
    und
    Simon Lackhner, Fleischhacker. 05.05.1718 entlehnt Johann Ferazin
    aus der Kleberschen Vormundschaft 25 f und verpfändet den ihm
    erblich
    angefallenen Acker an der unteren Nabburgerstraße. 13.05.1718
    bittet Johann Verazin den Hofkammerrath München um Zulage von 2
    Achtl
    Korn für Säuberung der Kamine im Schloß Wernberg,
    Gerichtsschreiberwohnung allda, sowie im Richterhaus zu Luhe. 1704
    wäre mit Johann Ludwig Diez erwähnte Arbeit - 4-5-maliges Kehren 5
    1/2 f Belohnung vereinbart worden und 8-9-malige Säuberung zu
    allseitiger Sicherheit nöthig. Der Pfleger von Wernberg Johann
    Christoph Diez von Weidenberg begutachtet 3 Achtl Korn (12.07.1718),
    die Rentkammer Amberg 1 Achtl jährlich. Trotzdem weist am 07.11.1718
    der Hofkammerrath München (in pleno resolviert) die Bitte ab mit der
    Begründung, daß schon 5 1/2 f Wertgeld gegeben würde und 'nit zu
    ersehen ist, daß sich die Arbeit gegen vorige Zeiten vermehrt hat.'
    04.01.1719 wird er nebst scharfer Verweisung mit 39 Kreuzern
    punitiert, weil er die Zechgäste bis 2 Uhr nachts aufgehalten.
    26.07.1720 wird dem Johann Ferazin auf Anlangen der vordere
    Kramladen, so Johann Festin inne gehabt, gegen jährlichen Zins von 1
    f 30 xr ver?stundet. 22.08.1721 verlangt Johann Ferazin eine
    addition ad 18 f zu seiner Besoldung; Beschluß: Wan er nit langers
    und nit voriges Quantum solches zu versehen dedenkhet, solle er sich
    wieder anmelden, wird man ein ander anstalt machen. 17.02.1722
    wird Johann Ferazin als Zeuge vernommen, wie Hanno Graf bei
    Leonhard
    Neydt dem Adam Feustl von Steinbach einen Krug an den Kopf
    geschmissen. 20. Februar entlehnt Johann Ferazin 10 f aus der
    Tachauerstiftung von 400 f zur Ausheiratung einer armen
    Bürgerstochter und verpfändet seinen Acker auf der Richterwiese. 01.
    April bittet Johann Ferazin wiederholt für die Arbeiten in Wernberg
    und Luhe bei der Hofkammer München um addition von 2 Achtl. Korn.
    Dem
    Vernehmen nach wäre schon vor ungefähr 3 Jahren 1 Achtl. zugelegt
    worden, er hätte aber kein einziges Körnl, geschweige was mehreres
    gesehen. 02. Februar kauft Johann Ferazin vom Weißgerber Johann
    Rickhl in Pläzl, so vorher ein Gärtl gewesen, zwischen des Verkäufers
    Dungstatt und des Käufers Haus gelegen, zur Erbauung einer Stallung
    und verpfändet Acker auf der Richterwiesen. 15. Juni begutachtet
    Pfleger Wolf Clement Peter von Frenau auf offenstitten? auf 3 Jahre
    alljährlich 2 Achtl Korn mit der Bedingung monatlicher Säuberung der
    Kamine. 1717: Bereits im Juni hatte Johann Ferazin wegen der
    Arbeit in Wernberg und Luhe 1 Kamin mehr, 9 - 10malige Säuberung um
    3
    f addition nachgesucht, worauf am 11.07.1717 Pflegamt Wernberg
    berichtet, daß die Arbeit bei weitem nicht zur Hälfte belohnt wird,
    da 19/20 Camin jährlich gegen 10 mal zu kehren und schlägt
    Aufbesserung um 1 Achtl Korn bei Rentkammer vor, die den
    Gesuchsteller am 22.01.1718 an die Hofkammer München verweist.
    Darauf
    erfolgte die Eingabe vom 30.05.1718 und Abweisung der Bitte am
    07.11.1718. 29.12.1721entnimmt Johann Ferazin und sein Eheweib
    Eva
    vom Spitelamt zu unentbehrlicher Hausnothdurft 15 f und verpfändet
    1/3 Ackers auf der alten Sandgrub, wovon 5 Näpfe gesät werden.
    30.11.1718 kauft Johann Ferazin von seinem Schwager Wolf Josef
    Versch
    den an diesen erblich gefallenen Theil Felder bei der unteren
    Sandgrube an der Straße um 22 f gegen baar. 24.06.1723 berichtet
    die Rentkammer Amberg, daß noch gar wohl jährl. 2 Achtl Kohrn
    beigelegt werden könnten, schlägt aber nur neben 5 f 30 xr 1 Achtl
    vor, welchem Antrage die Hofkammer unterm 30.06.1723 stattgibt.
    31.12.1726 kauft Johann Ferazin von Johann Christoph Versch des
    Raths
    Bürger und Schneider seinen Theil Feld beim Hollnstein an der untern
    Nabburgerstraße nächst des Käufers schon inhabenden Theil Feldes
    gelegen um 23 f gegen baar. 09.03.1728 kauft Johann Ferazin von
    Christoph Versch halben Stadel auf dem Stadtweiherdamm, wovon die
    andere Hälfte Abraham Wintter Leinweber inne hat und zwar den Theil
    gegen den Hofgarten um 20 f gegen baar. 09. März kauft Johann
    Ferazin von seiner Schwägerin Anna Maria Kloz, verwittibten
    Schneiderin mit Beistandleistung ihres Bruders Christoph Versch einen
    Theil Feldes an der untern Nabburgerstraße um 28 f gegen baar.
    21.02.1729 entlehnt Johann Ferazin von Beisitzer und Taglöhner Martin
    Ott 50 f Rheinisch und verpfändet seine 3 Theil Feld an der untern
    Straß. 23. Februar entlehnt Johann Ferazin aus der Deuchtnerischen?
    Vormundschaft 11 fl Rheinisch und verpfändet seinen 4. Theil Stadel
    auf dem Stadtweiherdamm. 23. Juli Streitigkeiten zwischen Johann
    Nast und dessen Eheweib, dann Eva Ferazin und deren Tochter
    Kunigunda
    Weinzierlin; angerufene Zeugen wissen von nichts. Auftrag an Nast,
    der Ferazinin Sohn künftig keinen Aufenthalt mehr zu gestatten. 25.
    August verklagt Johann Ferazin den Rothgärber Johann Rickl, weil
    dieser von dem Gemain Rain einen Theil weggerißen und zu seinem
    Acker
    geeignet und den Kläger beschimpft und mit Schlägen bedroht. Urtheil:
    30 xr Strafe und Rückersatz des weggerißenen Feldes nebst
    Gerichtskosten. 30. Dezember bekennt Johann Ferazin, daß ihm
    gewester Bräumeister von Schwarzenfeld Franz Völckhl 100 f zur
    Bezahlung des erkauften Schlotfegerdienstes im Pflegamt Nabburg
    geliehen habe bis Ostern 1730; verpfändet sein ganzes Vermögen.
    1731 verklagt Joh. Nast, des Raths und Fleischhacker die Caminfegerin
    Eva Ferazinin, welche der Tochter Cordula Nast injurios ärgerlich
    nachgeredet. Verklagte hat ihren Sohn bei des Klägers Tochter im
    Stadel angetroffen und gibt die Schimpfworte zu. Urteil: Feracinin 1
    Gulden Strafe; Kläger soll den jungen Ferazin nachts in seinem Hause
    nicht dulden, damit keine üble Nachfolg hervorkomme. Am 20. August
    1732 verklagt der amtierende Bürgermeister Johann Ulrich Haan den
    Caminfegerssohn Joh. Michael Ferazin wegen Beleidigung. Dieser wird
    zur Abbitte und 4 fl. Strafe verurteilt, welche Strafen aber auf
    Einspruch hin unterm 28.02.1733 aufgehoben wurden. Am 03.07.
    1734
    verklagt die Fleischhackerstochter Cordula Naßtin die Eva Ferazinin
    wegen schwerer Beleidigung, welche mit 1 fl. 30 Kreuzer bestraft
    wird. Die Eva Ferazinin erhebt gleichzeitig Klage gegen Anna
    Catharina Naßtin wegen schwerer Beleidigung, welche nach
    Vernehmung
    von 5 Zeugen ebenfalls mit 1 fl. 30 Kreuzer bestraft wird und Abbitte
    zu leisten hat. Am 23. 02.1734 wird Johann Michael Ferazin
    verhandelt, weil er die nächtliche Visitations-Patroll angriff und
    dem Stadtknecht Karl ettliche Maultaschen versetzte, sowie einige
    Hiebe mit entblößtem Degen auf den Kopf, welche Hiebe durch den
    doppelten Filz und die Stärke des Hutes wirkungslos wurden. Urteil:
    Abnahme des Degens, 5 fl. Strafe und Androhung einer Schandstrafe
    wegen ferneren ungebürlichen Aufführens. Philipp Ferazin wird
    gleichzeitig wegen nächtlichen Umlaufens und allerhandt angestehlten
    Raupereyen mit 3 Stunden Pezensteiner (Gefängnis) bestraft.
    29.10.1735 entlehnt Johann Ferazin von Severin Möhrling Tuchmacher
    und des äußern Raths 30 f auf 1 Jahr; Unterpfand 12 Beet des Ackers
    bei den Sandgruben. 31.01.1736 bittet Johann Ferazin zu seinem
    Solario von 11 f noch 3 f 40 xr addition wegen Mehrung der Camine.
    Genehmigt werden jährlich 2 f mit der Bedingung, die Camine öfter und
    sauberer zu kehren. 06.07.1737 schreibt Rentkammer Amberg an
    Landrichteramt Pfreimdt, daß der Caminfeger Johann Ferazin mit seinem
    Gesuche um 2 Achtl Korn abzuweisen sei, weil nach Groppers Ableben
    ohnehin im Schloß zu Pfreimdt etliche Camin weniger geworden seien.
    Der Rentkammer Amberg war berichtet worden unterm 02.05.1737, daß
    in
    dem churf. Schloß zu Pfreimdt 23 Camin jährlich 4 mal zu kehren gegen
    8 f Lohn, seit etlichen Jahren aber monatlich zu säubern, da 'das
    forchene Brennholz eine erschrecklichs Pech gemacht'. Vorschlag 1
    Achtl Korn oder 2 f, da jährlich ab jedem Camin noch kaum 2 1/2 xr
    treffen. 10. April berichtet Ludwig Durst Stadtrichter in Pfreimdt,
    daß am 29. April in seiner Amtswohnung im Camin des ordinari
    Wohnzimmers ein Feuer ausgekommen, jedoch wieder gelöscht worden
    sei.
    Ursache: ein enger Camin, in den 2 Feuerungen mündeten und der
    daher
    niemals recht gekehrt werden konnte. Der Caminkehrer erklärte, bei
    der Rentkammer schon deshalb vorstellig geworden, aber ohne Antwort
    geblieben zu sein. Nun wurde der Camin gleich erweitert.
    08.10.1740 trifft Johann Ferazin mit seinem Sohn Philipp und dessen
    Hauswirtin Eva einen Vergleich im Beisein des Georg Andreas, nach
    welchem er die Kaminfegerei in den Pflegeämtern Murach, Burgtreswitz
    und Tännesberg abtritt, jene in der Stadt Pfreimdt, der ganzen
    Landgrafschaft Leuchtenberg, dann den Hofmarken Stain, Weihern und
    Trausnitz i. Thal behält, so lange er und seine Ehefrau leben. Nach
    beiderseitigem Tode fällt das ganze Geschäft ohne Widerrede von den
    übrigen Geschwistern an Philipp, welcher 300 f zu bezahlen hat, sich
    jedoch 150 f als Heirathsgut abziehen darf. Nach Umfluß von 3 Jahren
    jährlich 50 f an Andreas und Michael, welche mit dem Vergleich
    vollständig zufrieden, zu erlegen. Zeugen: Hans Christsoph Versch und
    Georg Mayr, beide des innern Raths (Briefsprotokolle der Stadt
    Pfreimdt). 17.12.1742 verkauft die Caminkehrerswittwe Anna Eva
    Ferazin den dritten Theil Stadel am Stadtweiher an Hutmacher Cestulus
    Holzner um 8 f und 10 xr Leihkauf. Zeuge Christoph Versch. Aus
    Vorstehendem erhellt, daß der Ahnherr Johann Feracin sowohl in
    geschäftlicher als wirtschaftlicher Richtung eine sehr rege Tätigkeit
    entfaltete. Hatte er doch neben der Bierschänke auch einen Kramladen
    in Betrieb, ein Haus und verschiedene Grundstücke erworben. Ferner
    hat er zur Hebung seines Einkommens aus der Schlotfegerei bei
    Hofkammer München, Rentkammer Amberg und dem Rathe Pfreimdt
    verschiedene bittliche Versuche gemacht, die ihm aber trotz warmer
    Befürwortung durch die untergeordneten Behörden mißlangen. Die
    damaligen Lohnverhältnisse beleuchtet ein Bericht des
    Stadtrichteramts in Pfreimdt nach welchem daselbst für 9-10malige
    Reinigung sehr pechiger 23 Kamine jährlich nur 8 f bezahlt wurden, so
    daß für einen Kamin jährlich nicht einmal 2 1/2 xr bezahlt wurde.
    Der Kehrbezirk war ein sehr umfangreicher, denn er umfaßte die
    Pflegämter Burgtreswitz, Tännesberg und Murach - dieses am
    07.05.1736
    von Ulrich Piceti Caminfeger zu Viechtach erworben um 50 f (im
    Briefprotokolle erscheint zum ersten Male der Name Ferazina) - , die
    ganze Landgrafschaft Leuchtenberg, und endlich die Hofmarken Stein,
    Weihern und Trausnitz i. Thal. Auf welche Weise Johannes in den
    Besitz dieser Hofmarken und der erstgenannten 2 Pfegämter gelangte,
    ist unbekannt. Aller Wahrscheinlichkeit nach war in den Pfegämtern
    kein Kaminkehrer aufgestellt und Johann nahm ohne Weiteres die
    Reinigung der Camine vor. In den 3 Hofmarken dürften die Gutsherren
    den Johann das Geschäft eingeräumt haben. Zu bemerken ist hier,
    daß die Schlotfeger in der Oberpfalz im Jahre 1719 eine
    Handwerksordnung erhielten. Waren nun die ökonomischen
    Verhältnisse
    Johannes gute, so hatte er dagegen in der Familie mit seinem Sohn
    Johann Michael vielen Verdruß auszustehen, indem dieser die
    Nachbarstochter Cordula Nast gerne sah, was Michaels Mutter nicht
    dulden wollte, worüber es zwischen dieser und den Nastschen öfters zu
    derben gegenseitigen Schimpfereien und Verhandlungen vor dem Rath
    kam. Auch mit der Polizei hatte Michael einen schweren Handel, der
    ihm 5 f Strafe und Einziehung des benutzten Degens kostete, während
    gleichzeitig sein Bruder Philipp wegen nächtlichen Unfugs mit 3
    Stunden Arrest belegt wurde. Ferner war die Veranlassung zu dem am
    08. Oktober mit Philipp getroffenem Vergleich 'Verhiettung zwischen
    denen Ferazins geschwistrigten besorgend und albereits schon zum
    Theil hervorgethanen Streittigkeiten.' Nach unanzweifelbaren
    amtlichen Originalzeugnissen im Kreisarchive Amberg besaß die Familie
    Ferazin im Juni 1770 die Schlotfegerei 94 1/2 J. (Magistrat Eslarn),
    seit einigen 90 Jahren (Landrichteramt Leuchtenberg) gegen 90 J.
    (Mag. Tännesberg). Also muß wohl schon Martin, der Vater des
    Johann,
    das Geschäft in erwähnten Orten ausgeübt haben, denn da Johann
    1742
    im Alter von höchstwahrscheinlich 85 Jahren starb, ist er 1667
    geboren, während ein Ferazin schon 1676 in genannten Märkten und in
    der ganzen Landgrafschaft Leuchtenberg die Schlotfegerei versehen
    hat. In Kloster Michelfeldischen Rechnungen wird nach Mittheilung
    eines Bekannten im 17. Jahrhundert (gegen 1670) ein Schlotfeger
    "Alteisen" = Ferracin aufgeführt, der wohl Martin gewesen sein
    dürfte. Wo dieser seinen Wohnsitz hatte, ist unbekannt; ich vermuthe
    in Leuchtenberg. Zu bemerken ist hier, daß damals polizeiliche
    Kehrbezirke nicht bestanden und z. B. 1620/24 ein Regensburger
    Kaminkehrer vertraglich die landgräflichen Gebäude in Pfreimdt, Luhe,
    Wernberg säuberte.

    Johann married Anna Eva Rosina Versch in 1701. Anna (daughter of ? Versch) was born in 1678; died on 17 Mar 1749. [Group Sheet] [Family Chart]


  2. 3.  Anna Eva Rosina Versch was born in 1678 (daughter of ? Versch); died on 17 Mar 1749.
    Children:
    1. Joannes Feracin was born in 1702; died on 30 Jan 1710.
    2. Kunigunde Feracin was born in 1705; died on 16 Jul 1743.
    3. Jakob Feracin was born in 1707; died on 9 Feb 1710.
    4. Johann Michael (I) Feracin was born in 1709; died on 9 Feb 1710.
    5. 1. Georg Andreas Feracin (Verazina) was born on 20 Nov 1710; died on 8 Mar 1787 in Pfreimdt.
    6. Johann Philipp Ferezin was born on 20 Aug 1713; died on 4 Oct 1781 in Pfreimdt.
    7. Johann Michael (II) Feracin was born about 1715; died est 1739.


Generation: 3

  1. 4.  Giovanni Antonio Martino Francini was born on 16 Nov 1624 (son of Piero Francini); died about 1699.

    Notes:

    gestorben vor 1699

    Children:
    1. 2. Johann Feracin (Salo) was born about 1660 in Allego; died on 1 Jul 1742 in Pfreimdt.

  2. 6.  ? Versch

    Notes:

    Schneider und Ratsherr von Pfreimdt

    Children:
    1. Johann Christoph Versch
    2. Wolf Joseph Versch
    3. Anna Maria Versch
    4. 3. Anna Eva Rosina Versch was born in 1678; died on 17 Mar 1749.


Generation: 4

  1. 8.  Piero Francini
    Children:
    1. 4. Giovanni Antonio Martino Francini was born on 16 Nov 1624; died about 1699.