The FERAZIN Family Ancestry
Johann Baptist (sen.) Ferazin
1884 - 1964 (79 years)1. Johann Baptist (sen.) Ferazin was born on 25 Jun 1884 in Vohenstrauß (son of Josef Ferazin and Eleonora Troidl); died on 10 Mar 1964 in Vohenstrauß. Notes:
Kaminkehrermeister.
Gestorben überraschend um 8.30 an Lungenödem in Vohenstrauß.Johann married Katharina Kirner on 6 Oct 1908 in Vohenstrauß. Katharina (daughter of Donat Kirner and Anna Galles) was born on 18 Oct 1887. [Group Sheet] [Family Chart]
Children:- Anna Eleonora Ferazin
- Anna Bertha Ferazin
- Johann Baptist (jun.) Ferazin was born on 1 Aug 1912; died on 28 Nov 1941.
- Joseph Johann Ferazin was born on 5 Jan 1915; died on 14 Oct 1943.
- Donat Johann Ferazin was born on 25 Sep 1919; died on 10 Dec 1966 in Weiden.
- Richard Johann Ferazin was born on 6 Jan 1922; died on 2 Feb 1942.
- Theresia Anna Ferazin
- Karl Johann Ferazin was born on 30 Sep 1926; died on 22 Feb 1985.
2. Josef Ferazin was born on 14 Feb 1837 in Moosbach (son of Anton Martin Ferazin(a) and Maria Magdalena Höld); died on 6 Aug 1906 in Vohenstrauß. Notes:
Geboren in Moosbach, Hs.No. 2.
Joseph besuchte die Volksschulen in Moosbach und Vohenstrauß vom 02.06.1843 - 12.05.1849 und dann die Feiertagsschule in letzterem Orte bis 1855 mit vorzüglichem Erfolge; erlernte dann unter Leitung seines Vaters und des langjährigen Gesellen Heinrich Schott von Erlangen das väterliche Gewerbe; in diesem blieb er daheim bis 24. August 1855, an welchem Tage er sich auf die Wanderschaft begab.
26.08.1855: Eintritt bei Kaminkehrermeister Pedretti in Amberg.
22.09.1856 - 28.04.1857: Geselle bei Kaminkehrermeister Loos in Nürnberg, wurde wanderbaar über Fürth, Bamberg, nach Schweinfurt, war am 04.05. - 15.06. gleichen Jahres bei Kaminkehrermeister Kathela in Arbeit. Wegen dringender geschäftlicher Verhältnisse vom Vater
heimgerufen, blieb er im elterlichen Hause tätig bis 18. September, um dann in seine vorherige Stellung nach Schweinfurt zurückzukehren.
19.06.1858 bestand er die Meisterprüfung in Würzburg als befähigt zum selbständigen Betrieb in Stetten 1. Klasse. Hierauf war er im elterlichen Geschäft die beste und verläßlichste Stütze seines Vater und der Familie.
15.03.1859 wurde er zum 11. Inf. Reg. 1. Schützenkompanie ausgehoben.
01.12.1860 Beförderung zum Korporal.
14.03.1865 Überweisung zum IV. Res. Bat. des 11. Inf. Reg. als Legitimist bei ausgezeichnet guter Führung. 1866 Teilnahme am Feldzug gegen Preußen als Korporal der 2. Res. Schützenkompagnie.
14.03.1870 Militärabschied wegen Beendigung seiner Gesamtdienstzeit in der bewaffneten Macht. Im März 1863 und am 20.02.1870 hervorragende Hilfeleistung mit Lebensgefahr bei Bränden in Vohenstrauß. 1872 öffentliche Anerkennung seitens des Magistrats Eslarn in No. 73 des Amtsblattes wegen Hilfeleistung bei einem Brande.
1875 zeichnete er sich bei einem Brande in Engelshof unter Lebensgefahr aus, was ihm eine Danksagung der genannten Gemeinde im Weidener Amtsblatt Seite 313 eintrug. Am 15.01.1877 wird er vom Bezirksamt Vohenstrauß als Geschäftsführer des Vaters aufgestellt, nachdem er als solcher bereits seit 1862 thätig war.
21.11.1877 übernimmt er von der Mutter das Anwesen Haus Nr. 74, Keller, Stall, Stadel, Schupfe und Hofraum, Brau- und ganzen Gemeinderechte, auch 8,15 Tagwerk Acker, Wiesen und Holz um 8570 M.; jeder Bruder ausnehmlich des Hanns erhält 1000 M. Vatergut; Rest verbleibt der
Mutter. Ausnahme: Unentgeltliche Wohnung ev. 50 M. Mietzins, 5 Säcke Kartoffeln, 4 Liter Schmalz, 4 1/2 Ster klein gemachtes Holz jährlich und 1/2 Liter Milch täglich.
01.04.1881 übernimmt er mit bezirksamtlicher Ermächtigung das Kaminkehrergeschäft.
02.02.1882 erhält er das Bürgerrecht. Erbvertrag mit Frau Eleonora.
1904 verpachtet er wegen Einberufung des Sohnes Baptist zum 8. Inf. Reg. nach Metz das Geschäft an Franz Bergler von Erbendorf um jährlich 600 M.
1904 erwirbt er vom Schloßwirth Mühlhofer in Altenstadt eine Peunt bei der Hopfnermühle um 2200 M.
06.08.1906 verunglückt er, vom oberen Stadelboden auf die Tenne abstürzend, und starb am 08.08. als 2. Kaminkehrer in Vohenstrauß. Joseph war auch lange Jahre als
Magistratsrath und als eifriges Mitglied der Feuerwehr tätig. Mit großer Einfachheit und Geschicklichkeit im sog. ´Basteln´ verband er unausgesetzten Fleiß und große Sparsamkeit, welche beiden Tugenden auch seiner Frau eigen waren, so daß er es zu einem ansehnlichen
Wohlstand brachte. Die Beisetzung der Leiche erfolgte unter Salutschüssen im Familiengrabe, das bereits seine Eltern und Bruder Gottfried aufgenommen hatte, während Bruder Ignaz im Augsburger katholischen Friedhof ruht.Josef married Eleonora Troidl on 13 Feb 1883 in Vohenstrauß. Eleonora was born on 8 Dec 1847; died on 3 Nov 1931. [Group Sheet] [Family Chart]
3. Eleonora Troidl was born on 8 Dec 1847; died on 3 Nov 1931. Notes:
Tochter des Riemermeisters Troidl von Vohenstrauß und seiner Frau
einer geb. Schriml, beide von Waldthurn gebürtig.Children:
- 1. Johann Baptist (sen.) Ferazin was born on 25 Jun 1884 in Vohenstrauß; died on 10 Mar 1964 in Vohenstrauß.
Generation: 3
4. Anton Martin Ferazin(a) was born on 13 Aug 1816 in Pfreimdt (son of Georg Anton Ferezin and Barbara Schmid); died on 20 May 1877 in Vohenstrauß. Notes:
1835 07.01. tritt Martin bei Xaver Hermann in Nabburg als
Kaminkehrerlehrling ein; bis dahin bereitete er sich auf den
Lehrerberuf vor. Ursache dieses Wechsels wird der Tod seines Vaters
am 30.08.1834 und die Krankheit seines Bruders (Lungenleiden) gewesen
sein. Diesem, der das väterliche Handwerk erlernt hatte, war die
Nachfolge zugedacht, der andere Bruder war beim Tode seines Vaters
Schuhmacherlehrling in Wien. 1841 29.09. wird er zum Gesellen
gesprochen und übernimmt sodann den Kehrbezirk als Werkführer der
Mutter. 1847 27.20. sucht Martin Ferazina beim k. L. G. V. um um
Verleihung der Kaminkehrerconzession nach, worauf ihm am 21.01.1848
die Weisung gegeben wird, vorläufig den bisher von sesiner verlebten
Mutter besessenen Kaminkehrerbezirk nach seinen als Werkführer
aufhabenden Pflichten zu versehen. 1948 25.07. ergeht an den
Kaminkehrer Martin Ferazin: Erkenntniß. Das königliche Landgericht
Vohenstrauß erkennt hinsichtlich der Realität des Kaminfegergewerbes
des Martin Ferazina dahier auf erstatteten Antrag nach collegialer
Berathung zu Recht: Es sei das Kaminkehrergewerbe des Martin
Ferazina als real zu erklären. Entscheidungsgründe: Martin
Ferazina, Sohn der verstorbenen Kaminkehrerswittwe Barbara Ferazina
hat um Verleihung der Kaminkehrerconzession dahier nachgesucht und
die Regierung der Oberpfalz und von Regensburg hat mittels Entschl.
vom 06. Juni l. J. ausgesprochen, daß demselben die persönliche
nachgesuchte Conzession von erster Instanz unter dem Vorbehalte des
bisherigen Umfanges des Kaminkehrerdistrikts zu ertheilen sei. Im
gegebenen Falle kommt jedoch außer der persönlichen Conzession auch
die civilrechtliche Constatierung des fraglichen Gewerbes zu
bereinigen, indem die hier in ihrer Amtssphäre wirkende
Polizeibehörde die von dem Gesuchsteller in Anspruch genommene
Realität in Contestation zieht, deren Constatierung an das
Civilgericht ressertiert, worüber hier bei nicht vorliegendem
Partheiverhältnisse ein contradiktorisches Verfahren im Prozesse
nicht Platz greift. Minist. Entschl. vom 30. Oktober 1835 den Vollzug
des Art. 10 Ziff. 3 im Gesetze über die Grundbestimmungen für das
Gewerbswesen vom 11. September 1825; hier namentlich die
Competenzverhältnisse und das Verfahren bei Constituirung der
Realität der Gewerbe betreffend. Indem es gemäß dieser höchsten
Entschließung an den Prätendenten ist, die behauptete Realeigenschaft
nachzuweisen, gibt die Allerhöchste Verordnung vom 01.12.1804, die
Handwerksbefugnisse betreffend die gesetzliche Norm zur Beurtheilung
vorwürfiger Frage; es ist nemlich in Gemäßheit Ziff. 7 dieser
Allerhöchsten Verordnung keiner Behörde erlaubt, künftig eine
Handwerksgerechtigkeit real zu machen, oder die Veräußerung einer
Gerechtigkeit zu gestatten, welche nicht schon zuvor titulo oncroso
erworben ist. Der Gesuchsteller Anton Martin Ferazina ist der
eheliche Sohn des Kaminkehrers Anton Ferazin und seiner Ehefrau
Barbara, welche nach dem Ableben ihres Ehemannes dessen Geschäft
unter Werkführung ihres genannten Sohnes bis zu ihrem Ableben
fortführte. Es muß also zunächst auf die dingliche oder persönliche
Eigenschaft des Gewerbes des Vaters des Gesuchstellers zurückgegangen
werden. In dieser Beziehung ist aber zu den Akten constatiert, daß
schon im Jahre 1740 Martin Ferazin in Pfreimdt, der Urgroßvater des
Gesuchstellers, von seinem Vater Johann Ferazina die Kaminfegerei in
der Stadt Pfreimdt, dann in der ganzen Landgrafschaft Leuchtenberg,
den churf. Pflegämtern Viechtach und Burgtreswitz, dann den Hofmarken
Stein, Hohentreswitz, Weihern, Trausnitz übernahm und solche laut
Vertrag vom 02. Juni 1767 titulo oneroso seinem Sohn Stephan
Ferazina, dem Großvater des nunmehrigen Gesuchstellers übergab.
Dieser übte dieses Geschäft bis in die ersten 10 Jahre dieses
Jahrhunderts aus, welches er aber in 2 Distrikte abtheilte, wovon der
eine im Landgerichtsbezirk Nabburg gelegen auf dessen Tochter
Franziska und ihrem Ehemann Gottfried Letsch, der andere im damaligen
Landgerichtsbezirk Vohenstrauß an seinen Sohn Georg Anton Ferazina,
den Vater des Gesuchstellers, der sich zu Burgtreswitz, später in
Moosbach niedergelassen hat, übergegangen ist. Indem also feststeht,
daß Stephan Ferazina das Recht der Kaminkehrerei in den beiden
Landgerichtsbezirken besaß und ausübte, daß der Distrikt des
damaligen Kaminkehrers zu Pfreimdt sich auf den diesheutigen
Gerichtsbezirk nicht mehr erstreckt, folglich das Recht an einen
Dritten übergegangen sein muß und daß um so unbestrittener auf Georg
Anton Ferazina, dem Vater des Gesuchstellers, als dessen Wittwe
Barbara Ferazina bis zu ihrem am 17. Januar l. J. erfolgten Ableben
unter Werkführung ihres Sohnes, des dermaligen Gesuchstellers Martin
Ferazina ausübte, indem endlich der Kaminkehrerdienst zu Pfreimdt
schon unter dem 07. Dezember 1846 durch rechtskräftiges Erkenntniß
des königl. Landgerichts Nabburg als real erklärt wurde, demgemäß
folgerecht auch der dermalige Gesuchsteller sein Gewerbe, welches
erst 1803 von jenem zu Pfreimdt losgetrennt wurde, als real
ansprechen kann, ist außer Zweifel gestellt, daß das befragliche
Gewerbe schon vor dem Erscheinen der Allerhöchsten Verordnung vom 01.
Dezember 1804 titulo oneroso erlangt war, wie es denn aktenmäßig, daß
der Kaminkehrersdienst zu Pfreimdt, welcher ursprünglich mit jenem
des Distrikts Vohenstrauß, vormals Burgtreswitz vereinigt war, von
einem Kaminkehrer auf den anderen oneros, entweder durch Kauf
übergegangen, oder einem Kinde des Kaminkehrers zu Pfreimdt als
Heirathsgut überlassen und sich vom Übergeber immerhin ein gewisses
Absent vorbehalten worden ist. Gegen diese urkundlich nachgewiesene
Realität des befraglichen dermaligen Martin Ferazinaischen Gewerbes
hatte auch der Magistrat Moosbach, woselbst die Mutter des
Gesuchstellers ihr letztes Domizil hatte, nichts zu erinnern, indem
der gedachte Magistrat nach Maßgabe allegierter höchsten
Ministerialrescriptes vom 30.10.1835 hierüber vernommen wurde, daher
im Zusammenhalte mit allen diesen Umständen, wie geschehen zu
erkennen war. Vohenstrauß den 25. Juli 1848 Königliches Landgericht
gez. Friedrich Kohler 1 f 57 xr 7 ... No. 7173 Wegen
ihrer Wichtigkeit wurde diese Urkunde in ihrem Wortlaute angeführt.
1848 18.10. bestätigt das k. L. G. V. dem Martin Ferazina, angehenden
Kaminkehrermeister in Vohenstrauß, daß er das als real erklärte
Kaminkehrergewerbe gegen eine Abfindung von 500 f an seine 5
Geschwister erworben habe. 1848 08.11. No. 870 erhält Martin
Ferazina die Bewilligung zur Ausübung seines als real erklärten
Kaminikehrergewerbes, nachdem er sich über die erforderlichen
Eigenschaften ausgewiesen und das Erkenntniß vom 25.07.1848 in
Rechtskraft erwachsen. Angeführt ist, daß nach dem Tode der Wittwe
Helmsauer in Waldthurn aber die Bestimmung der Regierungs-Entschl.
vom 19.08.1841 in volle Wirksamkeit treten, sohin die Vereinigung der
bisherigen Distrikte Waldthurn und Moosbach in einen einzigen am
Platze des k. Landgerichts Vohenstrauß erfolge und sämtliche nicht
zum Landgerichte Vohenstrauß gehörigen Ortschaften an die
betreffenden Distriktspolizei-Behörden zur weiteren Incorporierung
abgetreten werden. 1849 27.02. quittiert Johann Baptist Reil
Tuchscherer in Floß, Ehemann der Franziska Ferazina über 100 f. 1851
19.06. quittiert Anton Ferazin über 100 f. 1853 29.03. quittieren
Eleonora Ferezin, Josepha Ferezin und Theresie jeweils über 100 f.
1857 27.04. kauft Martin von Jakob Hoch das sogenannte
Kickenlenzenhaus No. 74 mit Keller, Stall, 2 Schweinställe, Schupfe
und Hofraum zu 0,12 Tagwerk, ganzes Gemeinde- und Baurecht um 3300 f,
Neuriß auf der Lehmtrad Acker 0,44 Tagwerk Wiese auf der
Lehmtrad 1,62 Tagwerk Holz beim Hochgericht (150 f) 1,56
Tagwerk vorher Acker am Rößlbühl (174 f von Färber Ries) 1,09
Tagwerk vorher Acker auf der Lehmtrad (801 f) 1,94 Tagwerk vorher
1/2 Acker von der obern Rößlbühl 1,38 Tagwerk
--------------------- 8,15 Tagwerk Dieses Haus No. 74
unmittelbar unter em Rathhause wurde 1908 behufs dessen Vergrößerung
bzw. Neubau von der Gemeinde um 30.000 M angekauft und vollständig
abgebrochen. Wie in der vorstehenden Conzessionsurkunde vom
08.11.1848 ausgesprochen, sollte nach dem Tode der
Kaminkehrermeisterswittwe Helmsauer zu Waldthurn dieser Kehrbezirk
mit dem Vohenstraußer vereinigt werden. Trotzdem erfolgte die
Verleihung desselben an den bisherigen Werkführer der 1857
verstorbenen Helmsauer Namens Joseph Bauer. Der hiegegen von Martin
erhobene Einspruch wurde aber abgewiesen. Es sollen Machenschaften
des Gutsbesitzers Rath in Neuenhammer und des verschwägerten
Ministerialrathes v. Schönwerth inzwischen gelegen sein. In der Zeit
bis 1870 fanden in der Vohenstraußer Umgegend häufige
Scheibenschießen statt, bei denen sich Martin hin und da als Schütze,
meistens aber mit einem seiner Söhne als ´Schützenscheiber´
bethätigte. In Folge seiner Vorbereitung für den Lehrerberuf,
hauptsächlich aber durch Weiterbildung besaß Martin ein reiches
Wissen auf den bürgerlichen Gebieten und war auch in der Heimaths-
und bayerischen Geschichte gut bewandert. Ein Mann von geradem
Charakter, entgegenkommend und gefällig gegen jedermann, erwarb er
sich schnell das Vertrauen der Gemeinde, die ihn zum Magistratsrathe
wählte, an welcher Stelle er lange Jahre das Amt des
Communalverwalters bekleidete. Bei der Landwehr älterer Ordnung - in
Vohenstrauß ´Bürgermilitär´ genannt - war er Bataillonsschreiber,
hierfür besonders geeignet durch seine schöne Handschrift. Auch
hatte er verschiedene Ehrenämter inne, zu deren Wahrnehmung er die
nöthige Muße hatte, da er, von nicht kräftiger Gesundheit, als
Kaminkehrer nicht selbst thätig werden konnte, sondern sich auf die
Nachschau der Gesellenarbeit beschränken mußte. Mit einer
klangreichen, gut geschulten Barytonstimme begabt, wirkte er ständig
auf dem Kirchenchore mit, was Handschulgeldbefreiung seitens des
verwandten Lehrers Koller Justin eintrug und war auch hervorragendes
Mitglied des Liederkranzes. Auf der Guitarre war er Meister.
Aufrichtig und allgemein war daher die Trauer er Gemeinde und des
Kehrbezirkes, als er am Pfingstsonntag, den 20. Mai 1877 früh
zwischen 5 1/2 und 6 Uhr in einem Alter von nur 60 Jahren 8 Monaten
in Folge eines Gehirnschlages plötzlich und unerwartet das Zeitliche
segnete. Er wurde von meiner lieben Mutter, die sich zur Besserung
der häuslichen Geschäfte aus dem Schlafzimmer entfernt hatte, todt im
Bette gefunden. Von einem leichten Schlaganfall, der ihn auf einige
Stunden des Augenlichts beraubt hatte - es war am Mittwoch in der
Charwoche seines Sterbejahres - hatte er sich sehr rasch erholt. Laut
Verabredung hätte er am Pfingstsamstag in Weiden eintreffen sollen,
um mit dem Verfasser den in Bayreuth als Kaufmann tätigen Sohn bzw.
Bruder Ignaz zu besuchen. Und nun kam statt des sehnlichst Erwarteten
am Sonntag früh 7 Uhr die Nachricht von dessem Tode! Hierauf führte
die Wittwe Magdalena, eine überaus tüchtige und entschlossene
arbeitsame Hausfrau unter Leitung ihres ältesten Sohnes Joseph das
Geschäft fort bis zu dem Jahre 1881, in welchem dieser das reale
Geschäft selbständig übernahm. Meine liebe Mutter vollendete am 24.
April 1890 ihr arbeitsreiches, nur dem Wohle der Angehörigen
gewidmetes Dasein im Alter von 73 Jahren 10 Monaten an der Folgen der
Influenza. Sie war nie krank gewesen.Anton married Maria Magdalena Höld on 23 Jan 1849 in Vohenstrauß. Maria (daughter of Martin Höld and Viktoria Feneis) was born on 18 Feb 1816 in Moosbach; died on 24 Apr 1890 in Vohenstrauß. [Group Sheet] [Family Chart]
5. Maria Magdalena Höld was born on 18 Feb 1816 in Moosbach (daughter of Martin Höld and Viktoria Feneis); died on 24 Apr 1890 in Vohenstrauß. Children:
- 2. Josef Ferazin was born on 14 Feb 1837 in Moosbach; died on 6 Aug 1906 in Vohenstrauß.
- Johann Ferazin was born on 21 Dec 1847 in Moosbach/Oberpfalz; was christened on 21 Dec 1847 in Moosbach; died on 21 May 1924 in Landshut; was buried in Landshut.
- Gottfried Ferazin was born on 8 Nov 1849 in Vohenstrauß; died on 20 Oct 1873 in Waldthurn.
- Ignaz Ferazin was born on 23 Jun 1852 in Vohenstrauß; died on 23 Apr 1906 in Augsburg; was buried in Augsburg.
- Karl Ferazin was born on 18 Dec 1853 in Vohenstrauß; died on 26 May 1938 in München.
- August Ferazin was born on 9 Jun 1856 in Vohenstrauß; died on 27 Jul 1937 in Straubing.
Generation: 4
8. Georg Anton Ferezin was born on 10 Jul 1772 (son of Johann Stephan (Philipp) Ferezin and Anna Maria Josepha Mergenhagen); died on 30 Aug 1834 in Moosbach. Notes:
wohnte Hs. No. 55; (65 J. alt ?): Außer diesen 8 Kindern (Maria
Eleonora, Eleonora Josepha, Jakob Stephan, Anton Martin, Anna
Franziska, Martin Anton, Josepha Franziska Theresia, Theresia) lebten
noch 4 weitere, die aber in jugendlichem Alter verstarben. 1797
wird Anton nebst 12 Genossen wegen Unanständigkeiten auf der Gasse
und in den Häusern mit je 20 xr Strafe belegt. 1804 wird Anton bei
der einzigen oberpfälzer Hauptlade als Kaminkehrermeister
aufgenommen. 14.01.1811 reicht Anton beim Generalcommissariat des
Regenkreises eine Bittschrift um Lohnerhöhung ein. Der Ganz- und
Halbhöfler zahlt für die 4malige Säuberung seines Kamins 12 xr, der
Gütl- und Häuslbesitzer 8 xr. Dieser Lohn steht nicht mehr im
Einklange mit den gegenwärtigen Preisen aller Bedürfnisse. Gesellen
teurer. Er bittet 20 xr Kaminkehrerlohn jährlich. Das Duplikat
dieser Eingabe erhält das k. Landgericht Vohenstrauß zum Gutachten
und Bericht nach Einvernehmung der Bezirksgemeinden von Treswitz und
Tennesberg. 06.04.1813 wiederholt Anton die Eingabe. Er sei seit
1793 als Kaminkehrer von höheren Orten in den Parzellen der
ehemaligen Ämter Treswitz, Tennesberg und Leuchtenberg aufgestellt.
Im Treswitzischen und Tennesbergischen wurden 10 xr bezahlt. Im
Leuchtenbergischen wird für 3malige Säuberung von den ganzen und
halben Höfen 12 xr, von den übrigen 8 xr gegeben. Angrenzer erhielten
auf Ansuchen 6 - 8 xr genehmigt. Hierauf bezieht er sich auf seine
vorige Eingabe und beantragt öftere Kehrung der Kamine zur Verhütung
von Feuersbrünsten und einen Lohn von 32 bzw. 24 xr. 18.06. bittet
er um Antwort auf vorige Eingabe. 21.10. neuerliche Eingabe unter
Bezugnahme auf die beiden vorigen. Mehrere Mitmeister in den Löhnen
durch Weisung vom 12.06.1811 bereits aufgebessert; so werde im
Landgericht Burglengenfeld vom ganzen Hofe 50, vom halben 40, vom 1/3
oder 1/4 Hofe 36 xr bezahlt. Der Söldner mit Mehnet reiche 30, und
jener ohne solches 24 xr jährlich, der Leerhäusler 20 xr, der
mittelmäßige oder geringere Bürger in den Städten und Märkten nach
billigem Ermessen. Wenn nicht in möglichster Bälde Aufbesserung
gewährt werde, müßte er bis zum Eintritt einer solchen seine
Verrichtung einstellen und die Reinigung den Hausbesitzern selbst
überlassen, er lehne hiemit ausdrücklich jede Verantwortung ab für
irgend entstehende Feuersgefahr. 28.10. geht diese Eingabe an das k.
Landgericht Vohenstrauß zum Bericht nach Einvernahme der Obleute oder
Steuervorgeher. 20.01.1814 berichtet hierauf L.G.V. an das Gen.
Commissariat. Die 31 Obleute des ehemaligen Landgerichts Burgtreswitz
beklagten sich über das seltene Erscheinen der Gesellen, deren
schlechte Arbeit und unerlaubte Gabenforderungen, lehnten höheren
Lohn ab (bisher 10 xr von jedem Wohngebäude). Die 2 anderen
Kaminkehrer zu Floß und Waldthurn erboten sich, um einen etwas
höheren Lohn die Arbeit zu übernehmen, doch sei von diesen mehr
Nutzen zu erwarten. Vorstehende Vorwürfe seien zwar nicht erwiesen,
auch liege bisher keine Beschwerde vor, allein soviel begründe sich
doch, daß Ferezin mit den Seinigen in die Klasse guter Arbeiter nicht
gehöre und deshalb auf Lohnerhöhung keinen Anspruch machen könne. Der
Wohnsitz Ferezins sei nicht nur nicht in diesseitigen Bezirke,
sondern auf 5 Stunden entfernt, von Waidhaus und Eslarn sogar 7 - 8
St. In Burglengenfeld bestünden förmliche Wohnhäuser, im Bezirke nur
elende Hütten, dort sei 1/2 Stunde für einen Kamin Arbeit anzunehmen,
hier wurden im gleichen Zeitraum 3 - 4 gefegt. Ferazin sei abzuweisen
und bis zu der vor sich gehenden Eintheilung der Landgerichte in
Kaminkehrerbezirke und der sodann erfolgenden Lohnregulation zu
verweisen. gez. Haunold. 20.10.1814 ergeht Entschl. an Landg. Vo.
und wird die Bitte unter Bezug auf die einmüthige Bitte der Obleute
abgewiesen; Ferezin sei zur genauesten Befolgung seiner Pflichten
anzuhalten; allerdings sei zu erwünschen, daß demselben in der Folge
gleicher Arbeitslohn zu Theil werde, wie den übrigen Kaminfegern in
der Nachbarschaft. 03.03.1819 bestätigt der Magistrat Tännesberg dem
A. F., daß dieser, nachdem ihm am 13.01.1819 vom Landg. V.
aufgetragen war, auf Grund vorliegender Entschließungen seinen
Wohnsitz in Tännesberg zu nehmen habe, wiederholt für seine aus 9
Personen bestehende Familie ´Logie´ gesucht habe. 21.09.1842 bittet
die Kaminkehrerswitwe Barbara Ferazin in Moosbach das LG. V.,
daselbst eine Herberge beziehen zu dürfen, was mit Entschl. vom
28.09.1842 genehmigt wird. 18.05.1843 zeigt Barbara ihren Umzug nach
V. an. In dem Erkenntnis des k. L. G. V. vom 25.07.1848, mit
welchem das Gewerbe des Martin Ferazina real erklärt wurde, ist unter
anderem enthalten, daß Georg Anton Ferazina sich in Burgtreswitz,
später in Moosbach niedergelassen habe. Anton schein 1819 nach
Burgtreswitz übergesiedelt zu sein und finden sich über dessen
Aufenthalt in Moosbach die ersten Spuren im Jahre 1825, da in diesem
Jahre daselbst am 29.8. Theresia geboren ist. Waren die
wirtschaftlichen Verhältnisse der 3 Vorfahren als gut, sogar sehr gut
zu bezeichnen, so scheint das bei Anton nicht der Fall gewesen zu
sein. Nach 40 jähriger Tätigkeit brachte er es nicht einmal zu einem
eigenen Heim. Die Schuld hieran mag hauptsächlich in dem zum
Lebensaufwande und Unterhalt der Gesellen verhältnismäßig zu geringem
Kehrlohn, dessen Erhöhung er mehrmals ganz dringend bezeichnete, dann
in dem reichen Kindersegen gelegen sein; auch die Übersiedlung nach
Treswitz und später nach Moosbach wird größere Auslagen verursacht
haben. Die Familienverhältnisse dürften ebenfalls keine gar guten
gewesen sein, denn soviel mir aus Kinderjahren noch wohl in
Erinnerung, hörte ich über die Söhne Anton und Stephan manch herben
Tadel fallen. Ein weiterer Beweis ist, daß mein lieber Vater über
frühere, ihm gewiß doch gut bekannte Verhältnisse nie etwas verlauten
ließ. Zu bemerken ist hier, daß laut eines Protokolls des k. L. G.
V. vom 13.12.1813 zu dieser Zeit 3 Kehrsprengel bestanden: 1. Anton
Ferezin zu Pfreimdt hatte die Bestandtheile des vormaligen
Landgerichts Treswitz, 2. Anton Pickel zu Floß die vormals unter
Sulzbachischer Hoheit gestandenen Parzellen, als: Pleystein und
Vohenstrauß, 3. Thomas Helmhauser zu Waldthurn das vormals Fürstlich
Lobkowitzische Amt Waldthurn mit dem Sprengel Waldau. Die Witwe
Barbara führte nach dem Tode Antons bis zu ihrem am 18.01.1848
erfolgten Ableben das Geschäft fort unter Leitung - ab Herbst 1841 -
ihres Sohnes.Georg married Barbara Schmid on 6 Dec 1803. Barbara was born in 1780; died on 18 Jan 1848 in Vohenstrauß. [Group Sheet] [Family Chart]
9. Barbara Schmid was born in 1780; died on 18 Jan 1848 in Vohenstrauß. Notes:
Schmiedstochter in Pfreimdt.
Gestorben in Vohenstrauß an Schlaganfall.Children:
- Jakob Stephan (I) Ferazin was born on 26 Dec 1802 in Pfreimdt.
- Maria Eleonore Ferazin was born on 7 Mar 1805 in Pfreimdt; died on 29 Aug 1868 in Vohenstrauß.
- Jakob Anton Ferazin was born on 14 May 1807 in Pfreimdt.
- Eleonore Josepha Ferazin was born on 24 Sep 1809 in Pfreimdt; died on 20 May 1866 in Vohenstrauß.
- Jakob Stephan (II) Ferazin was born on 26 Apr 1812 in Pfreimdt; died on 30 Jul 1839 in Moosbach.
- Anna Eleonore Ferazin was born on 25 Jul 1814 in Pfreimdt.
- 4. Anton Martin Ferazin(a) was born on 13 Aug 1816 in Pfreimdt; died on 20 May 1877 in Vohenstrauß.
- Anna Franziska Ferazin was born on 5 Jul 1819 in Pfreimdt; died in 1897 in Wien.
- Martin Anton Ferazin was born on 21 Apr 1821 in Pfreimdt; died in 1856 in Floß.
- Josepha Franziska Theresia Ferazin was born on 29 Aug 1825 in Moosbach; died on 12 Nov 1906 in Gangkofen.
- Heinrich Leopold Ferazin was born on 25 Jul 1829 in Moosbach; died on 29 Mar 1830 in Moosbach.
10. Martin Höld Notes:
Bäcker, Rothgergerseheleute,
Martin married Viktoria Feneis. [Group Sheet] [Family Chart]
11. Viktoria Feneis Notes:
von Moosbach, Rothgerberseheleute.
Children:
- 5. Maria Magdalena Höld was born on 18 Feb 1816 in Moosbach; died on 24 Apr 1890 in Vohenstrauß.