The FERAZIN Family Ancestry
Georg Anton Ferezin
1772 - 1834 (62 years)1. Georg Anton Ferezin was born on 10 Jul 1772 (son of Johann Stephan (Philipp) Ferezin and Anna Maria Josepha Mergenhagen); died on 30 Aug 1834 in Moosbach. Notes:
wohnte Hs. No. 55; (65 J. alt ?): Außer diesen 8 Kindern (Maria
Eleonora, Eleonora Josepha, Jakob Stephan, Anton Martin, Anna
Franziska, Martin Anton, Josepha Franziska Theresia, Theresia) lebten
noch 4 weitere, die aber in jugendlichem Alter verstarben. 1797
wird Anton nebst 12 Genossen wegen Unanständigkeiten auf der Gasse
und in den Häusern mit je 20 xr Strafe belegt. 1804 wird Anton bei
der einzigen oberpfälzer Hauptlade als Kaminkehrermeister
aufgenommen. 14.01.1811 reicht Anton beim Generalcommissariat des
Regenkreises eine Bittschrift um Lohnerhöhung ein. Der Ganz- und
Halbhöfler zahlt für die 4malige Säuberung seines Kamins 12 xr, der
Gütl- und Häuslbesitzer 8 xr. Dieser Lohn steht nicht mehr im
Einklange mit den gegenwärtigen Preisen aller Bedürfnisse. Gesellen
teurer. Er bittet 20 xr Kaminkehrerlohn jährlich. Das Duplikat
dieser Eingabe erhält das k. Landgericht Vohenstrauß zum Gutachten
und Bericht nach Einvernehmung der Bezirksgemeinden von Treswitz und
Tennesberg. 06.04.1813 wiederholt Anton die Eingabe. Er sei seit
1793 als Kaminkehrer von höheren Orten in den Parzellen der
ehemaligen Ämter Treswitz, Tennesberg und Leuchtenberg aufgestellt.
Im Treswitzischen und Tennesbergischen wurden 10 xr bezahlt. Im
Leuchtenbergischen wird für 3malige Säuberung von den ganzen und
halben Höfen 12 xr, von den übrigen 8 xr gegeben. Angrenzer erhielten
auf Ansuchen 6 - 8 xr genehmigt. Hierauf bezieht er sich auf seine
vorige Eingabe und beantragt öftere Kehrung der Kamine zur Verhütung
von Feuersbrünsten und einen Lohn von 32 bzw. 24 xr. 18.06. bittet
er um Antwort auf vorige Eingabe. 21.10. neuerliche Eingabe unter
Bezugnahme auf die beiden vorigen. Mehrere Mitmeister in den Löhnen
durch Weisung vom 12.06.1811 bereits aufgebessert; so werde im
Landgericht Burglengenfeld vom ganzen Hofe 50, vom halben 40, vom 1/3
oder 1/4 Hofe 36 xr bezahlt. Der Söldner mit Mehnet reiche 30, und
jener ohne solches 24 xr jährlich, der Leerhäusler 20 xr, der
mittelmäßige oder geringere Bürger in den Städten und Märkten nach
billigem Ermessen. Wenn nicht in möglichster Bälde Aufbesserung
gewährt werde, müßte er bis zum Eintritt einer solchen seine
Verrichtung einstellen und die Reinigung den Hausbesitzern selbst
überlassen, er lehne hiemit ausdrücklich jede Verantwortung ab für
irgend entstehende Feuersgefahr. 28.10. geht diese Eingabe an das k.
Landgericht Vohenstrauß zum Bericht nach Einvernahme der Obleute oder
Steuervorgeher. 20.01.1814 berichtet hierauf L.G.V. an das Gen.
Commissariat. Die 31 Obleute des ehemaligen Landgerichts Burgtreswitz
beklagten sich über das seltene Erscheinen der Gesellen, deren
schlechte Arbeit und unerlaubte Gabenforderungen, lehnten höheren
Lohn ab (bisher 10 xr von jedem Wohngebäude). Die 2 anderen
Kaminkehrer zu Floß und Waldthurn erboten sich, um einen etwas
höheren Lohn die Arbeit zu übernehmen, doch sei von diesen mehr
Nutzen zu erwarten. Vorstehende Vorwürfe seien zwar nicht erwiesen,
auch liege bisher keine Beschwerde vor, allein soviel begründe sich
doch, daß Ferezin mit den Seinigen in die Klasse guter Arbeiter nicht
gehöre und deshalb auf Lohnerhöhung keinen Anspruch machen könne. Der
Wohnsitz Ferezins sei nicht nur nicht in diesseitigen Bezirke,
sondern auf 5 Stunden entfernt, von Waidhaus und Eslarn sogar 7 - 8
St. In Burglengenfeld bestünden förmliche Wohnhäuser, im Bezirke nur
elende Hütten, dort sei 1/2 Stunde für einen Kamin Arbeit anzunehmen,
hier wurden im gleichen Zeitraum 3 - 4 gefegt. Ferazin sei abzuweisen
und bis zu der vor sich gehenden Eintheilung der Landgerichte in
Kaminkehrerbezirke und der sodann erfolgenden Lohnregulation zu
verweisen. gez. Haunold. 20.10.1814 ergeht Entschl. an Landg. Vo.
und wird die Bitte unter Bezug auf die einmüthige Bitte der Obleute
abgewiesen; Ferezin sei zur genauesten Befolgung seiner Pflichten
anzuhalten; allerdings sei zu erwünschen, daß demselben in der Folge
gleicher Arbeitslohn zu Theil werde, wie den übrigen Kaminfegern in
der Nachbarschaft. 03.03.1819 bestätigt der Magistrat Tännesberg dem
A. F., daß dieser, nachdem ihm am 13.01.1819 vom Landg. V.
aufgetragen war, auf Grund vorliegender Entschließungen seinen
Wohnsitz in Tännesberg zu nehmen habe, wiederholt für seine aus 9
Personen bestehende Familie ´Logie´ gesucht habe. 21.09.1842 bittet
die Kaminkehrerswitwe Barbara Ferazin in Moosbach das LG. V.,
daselbst eine Herberge beziehen zu dürfen, was mit Entschl. vom
28.09.1842 genehmigt wird. 18.05.1843 zeigt Barbara ihren Umzug nach
V. an. In dem Erkenntnis des k. L. G. V. vom 25.07.1848, mit
welchem das Gewerbe des Martin Ferazina real erklärt wurde, ist unter
anderem enthalten, daß Georg Anton Ferazina sich in Burgtreswitz,
später in Moosbach niedergelassen habe. Anton schein 1819 nach
Burgtreswitz übergesiedelt zu sein und finden sich über dessen
Aufenthalt in Moosbach die ersten Spuren im Jahre 1825, da in diesem
Jahre daselbst am 29.8. Theresia geboren ist. Waren die
wirtschaftlichen Verhältnisse der 3 Vorfahren als gut, sogar sehr gut
zu bezeichnen, so scheint das bei Anton nicht der Fall gewesen zu
sein. Nach 40 jähriger Tätigkeit brachte er es nicht einmal zu einem
eigenen Heim. Die Schuld hieran mag hauptsächlich in dem zum
Lebensaufwande und Unterhalt der Gesellen verhältnismäßig zu geringem
Kehrlohn, dessen Erhöhung er mehrmals ganz dringend bezeichnete, dann
in dem reichen Kindersegen gelegen sein; auch die Übersiedlung nach
Treswitz und später nach Moosbach wird größere Auslagen verursacht
haben. Die Familienverhältnisse dürften ebenfalls keine gar guten
gewesen sein, denn soviel mir aus Kinderjahren noch wohl in
Erinnerung, hörte ich über die Söhne Anton und Stephan manch herben
Tadel fallen. Ein weiterer Beweis ist, daß mein lieber Vater über
frühere, ihm gewiß doch gut bekannte Verhältnisse nie etwas verlauten
ließ. Zu bemerken ist hier, daß laut eines Protokolls des k. L. G.
V. vom 13.12.1813 zu dieser Zeit 3 Kehrsprengel bestanden: 1. Anton
Ferezin zu Pfreimdt hatte die Bestandtheile des vormaligen
Landgerichts Treswitz, 2. Anton Pickel zu Floß die vormals unter
Sulzbachischer Hoheit gestandenen Parzellen, als: Pleystein und
Vohenstrauß, 3. Thomas Helmhauser zu Waldthurn das vormals Fürstlich
Lobkowitzische Amt Waldthurn mit dem Sprengel Waldau. Die Witwe
Barbara führte nach dem Tode Antons bis zu ihrem am 18.01.1848
erfolgten Ableben das Geschäft fort unter Leitung - ab Herbst 1841 -
ihres Sohnes.Georg married Barbara Schmid on 6 Dec 1803. Barbara was born in 1780; died on 18 Jan 1848 in Vohenstrauß. [Group Sheet] [Family Chart]
Children:- Jakob Stephan (I) Ferazin was born on 26 Dec 1802 in Pfreimdt.
- Maria Eleonore Ferazin was born on 7 Mar 1805 in Pfreimdt; died on 29 Aug 1868 in Vohenstrauß.
- Jakob Anton Ferazin was born on 14 May 1807 in Pfreimdt.
- Eleonore Josepha Ferazin was born on 24 Sep 1809 in Pfreimdt; died on 20 May 1866 in Vohenstrauß.
- Jakob Stephan (II) Ferazin was born on 26 Apr 1812 in Pfreimdt; died on 30 Jul 1839 in Moosbach.
- Anna Eleonore Ferazin was born on 25 Jul 1814 in Pfreimdt.
- Anton Martin Ferazin(a) was born on 13 Aug 1816 in Pfreimdt; died on 20 May 1877 in Vohenstrauß.
- Anna Franziska Ferazin was born on 5 Jul 1819 in Pfreimdt; died in 1897 in Wien.
- Martin Anton Ferazin was born on 21 Apr 1821 in Pfreimdt; died in 1856 in Floß.
- Josepha Franziska Theresia Ferazin was born on 29 Aug 1825 in Moosbach; died on 12 Nov 1906 in Gangkofen.
- Heinrich Leopold Ferazin was born on 25 Jul 1829 in Moosbach; died on 29 Mar 1830 in Moosbach.
2. Johann Stephan (Philipp) Ferezin was born on 17 Jul 1742 (son of Johann Philipp Ferezin and Eva Kuglerin); died on 21 Sep 1809 in Pfreimdt. Notes:
Kaminkehrer in Pfreimdt
Gestorben 67 Jahre alt, blind, als 3. Kaminkehrer in Pfreimdt.
**********
lt. Chronik von Johann Ferazin:
geb. 17.07.1742. Am 07.05.1763 wird Stephan F. wegen Zechens bis
nach 12 Uhr mit 15 Kr. bestraft. 24.08.1765 wegen
Polizeistundenübertretung 15 Kr. Strafe. 14.02.1766 wegen späten
Zechens 15 Kr. Strafe. Am 27.09.1768 verklagt die Hebamme Maria
Theresia Adtlerin den Stephan F., der sie bezichtigte einem
schwangeren Weib "Seglpaum" gegeben zu haben. Urteil: Abbitte und
Kosten. Am 07.04.1770 verklagt Weißbeckensohn Andree Partmann den St.
F., der ihn unmenschlich mit Schlägen tractiert. Urteil: 3 fl.
Strafe, Verweis, 5 fl. dem Kläger pro satisfactione. Am 05.04.1771
wird Stephan F. wegen Schießens in der Stadt mit 30 Kr. bestraft.
10.01.1775: 15 Kr. Strafe wegen Zechens bis 12 Uhr. am 11.05.1782
wird St., weil er seine Hündinnen und Mazen auf der Gasse herumlaufen
läßt, nach öfterer Warnung und Verbot um 2 fl. u. 1 fl. für die Armen
verurteilt. 01.05., 03.05., 09.05., 13.05. und 29.05.1784 je ernster
Verweis wegen Übertretung der Polizeistunde. Am 04.03.1790 klagt
Ferdinand Vonino gegen St., dieser habe ihn am 16.02. beim
Faschingstanz geschimpft und geschlagen und verlangt 15 fl. St.
bezahlt Gerichtskosten und wird in satisfactionem publici um 30 Kr.
punitiert. 04.03.1790: St. klagt wider F. Vonino, weil dieser
äußerte, er werde St.´s Sohn beim Heimgehen aufpassen und ihm Arme
und Beine abschlagen; des weiteren, weil er dem Kläger etwas antun
wolle, daß dieser ausdörre. Sache nicht erledigt. Bezüglich der
Charaktereigenschaften war Stephan seinem Vater Philip nicht
unähnlich. War er ziemlich oft in Schlägereien verwickelt, so war er
doch in wirtschaftlicher und gewerblicher Hinsicht ebenso tätig. Er
entwickelte in der Gemeindeverwaltung, in welcher er Viertelmeister,
Stadthauptmann und Gassenschauer sowie Feuerinstrumentenverwalter
war, eine rege Tätigkeit. **********Johann married Anna Maria Josepha Mergenhagen on 23 Jun 1767. Anna (daughter of Johann Michael Mergenhagen and Katharina Raumer) was born on 6 May 1745 in Leuchtenberg; died on 30 Oct 1800. [Group Sheet] [Family Chart]
3. Anna Maria Josepha Mergenhagen was born on 6 May 1745 in Leuchtenberg (daughter of Johann Michael Mergenhagen and Katharina Raumer); died on 30 Oct 1800. Notes:
Gestorben 55 Jahre alt.
Children:
- Johann Georg Andreas Ferezin was born on 5 Jul 1768; died on 17 Sep 1816 in Pfreimdt; was buried on 19 Sep 1816 in Pfreimdt.
- Anna Sabina Barbara Ferezin was born on 5 Dec 1769; died on 27 Apr 1785.
- 1. Georg Anton Ferezin was born on 10 Jul 1772; died on 30 Aug 1834 in Moosbach.
- Maria Anna Franziska Ferezin was born on 1 Aug 1774; died on 2 Feb 1858 in Pfreimdt.
- Joseph Anton Ferezin was born on 26 Jun 1777; died on 8 Mar 1797.
Generation: 3
4. Johann Philipp Ferezin was born on 20 Aug 1713 (son of Johann Feracin (Salo) and Anna Eva Rosina Versch); died on 4 Oct 1781 in Pfreimdt. Notes:
1737 Philipp erlernte das väterliche
Handwerk und erhielt am 30. Dezember die Aufnahme als Bürger gegen 6
f Gebühr und 1 f für den Landlieutenant. 1734 23.02. wird er wegen
nächtlichen Umlaufens und Unfugs mit 3 Stunden Arrest bestraft. 1739
10.07. verklagt er den Weißbäcker Andreas Parthmann wegen
Verleumdung, beide ermahnt. 10.12. kauft er von Fleischhacker
Philipp Dereath dem Jüngeren die Holzgartnerische Behausung nächst
dem untern Stadttor, an Martin Sölch und Dereaths Haus liegend um 500
f und 5 f Leihkauf. Anzahlung 400 f, dann jährlich Nachfristen von 20
f. Zeuge: Christoph Versch. 1740 08.10. tritt ihm der Vater gemäß
Vergleich die Kaminfegerei in den Pflegämtern Treswitz, Tännesberg
und Murach ab. 05.12. kauft Philipp Ferezin von Hanns Georg Pessolts
Wittwe 1 Acker auf der langen Wiese um 24 f und 15 xr Leihkauf. 1741
schenkt er Bier. 1742 20.01. ereignet sich eine Rauferei bei Philipp
Ferazin. 06.06. Klage des Tuchmachers Philipp Engel gegen Philipp
und Andreas Ferazin wegen Aufpassens auf der Gasse und Mißhandlung
durch Stockschläge. Sache nicht ausgetragen und wahrscheinlich
verglichen. 1744 Am 14.08.verklagt Garkoch Martin Weydtner den
Johann Philipp Ferazin wegen Mißhandlung. Philipp hat an Weydtner 1 f
30 xr zu zahlen, die Baderkosten zu tragen und 3 f Strafe zu erlegen
06.11.wiederholte Klage Weydthers wegen übermütigen Unfugs des Ph.
Ferazin in seiner Zechstube. Kein Bescheid ergangen 1745 28.03.
klagt Philipp Dereath den Philipp Ferazin um 5 verfallener
Nachfristen wegen Hauskauf ein; ab Michaeli jeden Jahres 25 f zu
zahlen. 14.02.1747: Klage der Hopfenhändler Andreas und Matthias
Zueleger von Petschau gegen Philipp Ferazin und 5 Genossen wegen
Schlägerei. Zueleger übernehmen vergleichsweise sämtliche Kosten und
wurden um 2 f gestraft. Am 13.11.1747 wird Philipp Ferazin, der mit
seinem Eheweib mit einer Fackel-Spanlicht über den Platz nach Hause
ging und dessen Frau dem Nachtwärter Peter Rothmayer eitle Schimpf-
und Spottreden anwarf mit Verweis und 30 xr Geldbuße bestraft. 1748
01.02. erhält er Auftrag, die Camin genau zu visitieren und
baufällige anzuzeigen. 01.07.verklagt Philipp Ferazin den
Schuhmacher Andre Eckher wegen Abfangens von 18 Tauben. Eckher wird
das Taubenfangen verboten und F. solle nicht so überflüssig viele
Tauben halten. 07.10 kauft Philipp Ferazin und Eva von
Rothgerberstochter Anna Eva Wehlenhofer 1 Acker beim Buebenweiher,
dann 1/2 Acker anliegend, an der untern Straß um 155 f und 2 f
Leihkauf gegen baar. 22.11. wird Philipp Ferazin angewiesen, für den
Nachraub an dem Wehlenhoferischen Acker 7 f zu bezahlen. 1749 08.02
hat Philipp Ferazin von Barbara Laberer 1 Polster und 1 Kopfkissen in
Versatz; Barbara solle die versetzten Pfänder auslösen. 1750 02.04.
verkauft er mit seinem Bruder Andreas und seinem Schwager Weinzierl
Joseph das von der Mutter angefallene Haus um 200 f und 2 f. 14.04.
verkauft Philipp Ferazin an Hanns Georg Beimbler das Ackerl bei der
langen Wiese um 24 f und 30 xr Leihkauf. 1751 24.03. erhält Philipp
Ferazin außerhalb des Stadttores am Stadtweiher eine Dungstätte gegen
jährlichen Zins von 6 xr. 1752 11.08.erhält Philipp Ferazin wegen
Zechens während der ganzen Nacht im Roten Rößl 1 f 30 xr. Strafe.
1753 09.03. Klage des Johann Philipp Ferazin gegen Stadtknecht Joh.
Seb. Fischer wegen fornications-Bezichtigung; nicht ausgetragen.
25.05.ist er mit Bruder Andreas und dessen Frau wegen Schlägerei vom
Schuhmacher Hanns Georg Weinzierl, seinem Schwager, verklagt. Laut
Vergleich übernimmt Philipp Kosten und 4 f 30 xr Entschädigung an
Schwager Weinzierl. Beide Ferazin werden aber mit 3 f bestraft.
17.07. wird Philipp Ferazin wegen Polizeistundenübertretung mit 30 xr
geahndet. 20.09. entlehnt er und Eheweib Eva 70 f
Pfarrgotteshauscapital und verpfändet Acker an der untern
Nabburgstraße. Bürge: Schuhmacher Josef Weinzierl. 1756 07.01 kauft
Philipp Ferazin vom Fleischhacker Philipp Dereath eine an seiner
Hofraith liegende Stallung um 145 f und 1 Spezies-Thaler Leihkauf
gegen Baarzahlung. 30.07. übernimmt Philipp Ferazin die von seinem
Vater aufgenommenen 20 f (09.07.1717) und 10 f (20.02.1722) gegen 5%
Zinsen. Bürge: Schuhmacher Josef Weinzierl. 1758 erhält der Mulzer
Auftrag, den Kaminkehrerlohn selbst zu bezahlen. 1760 17.06.
verlangt Philipp Ferazin für Fegung der Camin in des Stadtschreiber
´Schulhäusern´ Stadtknechts- und Thürmerwohnung dann von den
Hirthäusern Bezahlung; er müßte dem Herrn Stadtschreiber die
Schreibgebühr, dem Stadtknecht für das Einsperren und dem Thürmer,
wenn er ihm aufgeigt, auch bezahlen. Es folgt Abweisung, da für die
Stadtkammergebäude ohnehin die Besoldung gereicht wird. 1761 Oktober
hat Philipp Ferazin unter No. 93 ein Haus mit 2 Herdstätten. 1763
06.04. besitzt Philipp Ferezin eine Herbstwiese, wofür er die
Einmähdigkeit und Weidenschaft verlangt. 23.02. verbürgt sich
Philipp Ferezin mit Augustin Gerstlacher Gastgeb zur weißen Schwanen
für Niclas Bürger Inhaber des Hammerguts auf dem Holzhammer um 2000
f, notwendig zur Aussteuerung des Sohnes, fürstl. Pflegscommissär zu
Marquartstein. 1764 18.02. kauft Philipp Ferazin vom Drechsler
Wolfg. Suprior 1/2 Wiese und 3 Weiherln um 85 f und 1 f Laihkauf
gegen baar. 07.06. erscheint Philipp Ferazin als Vormund. 22.09.
erscheint Philipp Ferazin als Vormund der Sophie Oswald. 1765 kauft
Philipp Ferazin von Tuchmacher Seb. Engl ein Weiherl, das mit seinem
Weiherl im Wechsel geht, um 21 f und 1 f Leihkauf gegen baar. 1766
03.02. ist der ´wohlbemitlete Philipp Ferezin Mitbürge für
Stadtschreiber Joh. Antoni Stich über 700 f, welche der zeitliche
Herr Bruder und Pfarrer von Reischach in Bayern und Graf Kreuth in
Guteneck entlehnt. 1766 ist er wieder Mitbürge wegen 1000 f für
Pfarrer Joh. Conrad Ignati Stich; 26.04. Beiständer der Cunigunda
Hollerin. 1766 ist er Vormund der Glaserstochter Theresia Kraus.
1767 02.02. übergibt Philipp Ferezin seinem lieben Sohn Stephan
Ferezin Bürger und Caminfeger die Behausung in der Stadt nächst dem
untern Thor an Martin Holfeldt Fleischhackers und Johann Beer
Schmidmeisters Häusern liegend sammt hinterhalb des Hauses
befindlichen eingemachten ´Thungethöfl´ und Stallung, mit Dreingeb
von 2 Kühen, 1 Schwein, aller Haus- und Baumannsfahrnisse um 500 f,
den 07.10.1748 von Welnhoferschen Vormündern gekauften 1/2 Acker beim
Bubenweiher um 120 f, dann die von der Mutter ererbte Grummet Wiese
auf der Breiten um 50 f, derner den 1752 eingetauschten halben Stadel
mit Gartl vorm untern Stadtthor bei den herrschaftl. Fischbehältern
um 30 f, endlich die Caminfegerei in der Stadt, Landgrafschaft
Leuchtenberg, Pflegämtern Viechtach, Treswitz und Tännesberg, dann
den Hofmarken Stein, Hohentreswitz, Weihern, Trausnitz i. Tg., so und
mehr also im Ganzen um 700 f. 500 f sind sofort baar zu erlegen, 200
f innerhalb Jahresfrist. Ausnahme: von der Caminfegerei qualiter 75 f
als absent; wenn Mutter vor dem Ehemann stirbt, bloß mehr 50 f,
andernfalls 37 f 50 xr. 2 Bürgen sind gestellt. Ferner das obere
hintere Stübl, 1/2 Kammer und das obere Gewölb, ohne Holz und Licht,
Benutzung der Fahrnisse und Hausgerätschaften. Wöchentlich 1-2 Maß
Milch, um Weihnachten 1 gemästeten Schweinsfrischling, ev.
Miethzinszahlung. 1768 zahlt er als Austrägler 30 xr Steuer, 3 xr
3hl Rothenberger Contribution und 25 xr Herdstättenanlage. 1769
04.04. ist Philipp Ferezin Beistand der Stadtknechtswittwe Ursula
Schmelzhofer. 15.10. übernimmt Zeugmacher Joh. Reith von Philipp
Ferezin 30 f Schuld zur Tachauerstiftung. 18.12. ist Philipp Ferezin
Beistand der led. Ther. Kraus bei Hausverkauf. 1771 12. 01. ist
Philipp Ferezin Bürge für Meisterjäger Anton Stich wegen 500 f.
04.03. ist Philipp Ferezin Beiständer der Wittwe Schmelzhofer bei
einem Vergleich, 05.04. bei einem Bittgesuch. 23.01. beschließt
Bstr. und Rath, dem Philipp Ferezin für die 1754 hergeliehenen
spanischen Wände, welche beim Brande in der Freihung zu Grunde gingen
und bei Rentmeisterumritts-Visitation gebraucht worden waren, 5 f zu
vergüten. 1772 03.11. Anzeige des churf. Jägermeisters Philipp
Antoni Ostler, daß Philipp Ferezin den Jägerjungen geschimpft und
geschlagen. 27.11. erklärt Philipp Ferezin auf eine diesbezügliche
schriftliche Vorladung dem Magistrate, er habe dem Ostler nichts
gethan, der Junge solle seine Sache selbst ausfechten. 1774 erhält
Philipp Ferezin den wiederholten Auftrag, die dem Daniel Zötl als
seinem Gesellen schuldige und vor 5 Wochen verbscheydte 43 f binnen 8
Tagen zu bezahlen. 1775 13.04. vertritt Joh. Philipp Ferezin den
kranken Seb. Engl bei einem Verkaufe ad 920 f. 1777 ist Philipp
Ferezin Beiständer der Anna Maria Federl, Spiegelglaspoliererswittwe,
beim Verkauf der ´Thonmühl´ vor dem untern Thor am Stadtweiher an
ihren Sohn Andreas um 2000 f. 1778 erscheint Philipp im
Bürgerverzeichnis unter No. 97 als Bürger ohne Haus. 1779 29.12.
unterschreibt Philipp Ferezin einen Heirathsvertrag als Zeuge. Wie
man aus Vorstehendem sieht, hatte Philipp Ferazin ein sehr bewegtes
Leben. Er scheint leicht erregbar gewesen zu sein, war er doch
insbesondere in jungeren Jahren mehrmals in Raufhändel verwickelt.
Allerdings waren damals die Sitten rauher und Schlägereien an der
Tagesordnung. 1739, also 2 Jahr nach seiner Verheirathung kaufte er
am untern Thor ein Haus, während seine Eltern bzw. die Mutter Wittwe
ein solches bis 1750 gleichzeitig besaßen. Den einen Theil der
Schlotfegerei erhielt er 1740 durch Vergleich mit dem Vater und den
Geschwistern, den anderen nach dem Tode der Mutter 17.03.1749. In
wirtschaftlicher Hinsicht war er sehr thätig und brachte es zu großem
Wohlstande, da er wiederholt als "wohl bemittelt" bezeichnet wird. Er
erfreute sich auch großen Vertrauens, wie die häufige Verwendung als
Beiständer beweist. Er überlebte seine Ehewirthin um 4 Jahre und
hinterließ einen einzigen Sohn.
Gestorben als 2. Kaminkehrer in Pfreimdt, 68 J. alt.Johann married Eva Kuglerin on 1 Oct 1737. Eva was born about 1700; died on 21 Jul 1777. [Group Sheet] [Family Chart]
5. Eva Kuglerin was born about 1700; died on 21 Jul 1777. Notes:
lt. Chronik von Johann Ferazin: Maria Eva Kuglerin von Pernzkosten
(Eslarn), verh. 01.10.1734.
Gestorben 77 Jahre alt.Notes:
lt. Chronik von Johann Ferazin: Maria Eva Kuglerin von Pernzkosten
(Eslarn), verh. 01.10.1734.Children:
- 2. Johann Stephan (Philipp) Ferezin was born on 17 Jul 1742; died on 21 Sep 1809 in Pfreimdt.
6. Johann Michael Mergenhagen Notes:
Bürgermeister und Schuhmacher in Leuchtenberg
Johann married Katharina Raumer. [Group Sheet] [Family Chart]
7. Katharina Raumer Notes:
aus Vohenstrauß
Children:
- 3. Anna Maria Josepha Mergenhagen was born on 6 May 1745 in Leuchtenberg; died on 30 Oct 1800.
Generation: 4
8. Johann Feracin (Salo) was born about 1660 in Allego (son of Giovanni Antonio Martino Francini); died on 1 Jul 1742 in Pfreimdt. Notes:
Zwischen 1657 und 1667 in Allego (=Salò) als Sohn des 1699 bereits verstorbenen Martino geboren, wird demnach in den Sterbematrikeln von Pfreimdt als "Italus" (=Italiener) bezeichnet. Verheiratet 1701 mit Anna Eva Rosina, Tochter des Schneiders und Ratsherrn Versch von Pfreimdt, geb. 1678, gest, 17.03.1749. Johann Ferazin starb am 03.07.1742 mit allen Sakramenten versehen. Im Sterbebuch der Pfarrei Pfreimdt ist das Alter des Verstorbenen mit 55 Jahren in ganz deutlichen Ziffern angegeben. Diese Zahl ist aber offenbar unrichtig, denn dann wäre Johann bei Übertragung des Schlotfegerdienstes im Jahre 1699 erst 13 und bei seiner Verehelichung 15 Jahre alt gewesen.
Die obige Altersziffer wird daher 75 oder noch wahrscheinlicher 85 heißen sollen.
Gestorben als 1. Kaminkehrer in Pfreimdt, wahrscheinlich 75 Jahre alt.
Johann Ferazin wird in den Ratsprotokollen der Stadt Pfreimdt mehrmals erwähnt. Am 6. März 1699 sucht Johann bei Bürgermeister und Rath in Pfreimdt nach um Genehmigung nach, sich daselbst als 'Schlotfeher' niederlassen zu dürfen. Antwort: 'Wenns ein taugliches subjectum, solle er hereinziehen'. Dieser Beschluß kam dem Bürger und Caminfeher Hans Peter Rost zu Ohren, weshalb er am
28. VIII. 1699: bei Bstr. und Rath Pfreimdt nachsuchte, keinen anderen Caminfeher aufzunehmen, sondern ihm die Arbeit zu vergönnen; er wolle solche nicht allein zur rechten Zeit versehen, sondern der Stadt auch den gewöhnlichen Beisitz jährlich reichen. Er hätte ohnedies schon die Arbeit im ganzen Leuchtenberger Bezirk. Dem Rost wurde zwar die Arbeit pro hincet nunc (für hier und jetzt) bis zur Niederlassung eines tauglichen Mannes in Pfreimdt belassen, jedoch ein 'Tax' (?) gemacht, weil dessen Knechte die Leute gar stark übernahmen.
1699: 6.Oktober theilte nun das Stadtrichteramt Pfreimdt dem dortigen Rath mit, 'daß bei hochfürstlichen Hofrath München Johann Sallo Khindlfeher von Allego gebürtig, vor einen Stadt Marckths und Landschaffts Caminfeher seye an- und aufgenommen worden, dahero keinem Frembdten das Caminfehen gestattet werden solle'.
1700: 5. Februar bereits schloß der Rath nach Anhörung der ganzen Bürgerschaft mit dem neuen Khindlfeher einen Vertrag ab, demgemäß alle Khindl groß und klein jährlich dreimal, wenn nötig auch öfter zu fehen seien, wofür auf ein Haus 8 xr geschlagen wurden. 25.02.1700 bittet der für das ganze Land aufgenommene Khindlfeher durch den Ratsherrn Hans Christoph HACKHER, ihm den Schlotfeherdienst auch in Pfreimdt zu verleihen. Diesem Gesuch wurde unter der Bedingung entsprochen, daß der Bittende seine Geburtsattestion zuvor aufweisen solle.
24.05.1700 läßt sich Johann durch den gleichen Rathsherrn als Bürger anmelden un übergibt einen Geburtsbrief lauten auf 'Ferecin', während der ebenfalls vorgelegte Abschied (Lehrbrief) auf
Johann 'Salo' lautete. Diesen Widerspruch konnte Johann nicht lösen, sondern erklärte nur, er sei ganz jung nach Teutschland gekommen und habe selbst nicht gewußt, wie er heiße. Er hätte aber einen Wällischen, also einen Landsmann in Tachau (Böhmen) und wolle von diesem eine Attestation bringen. Der Rath beschloß, diese Attestation müsse unter Eid ausgefertigt sein.
19.06.1700 wiederholt Johann durch den Rathsherrn Andr. Dachauer seine Bitte und übergab die von dem Rath in Tachau am 07.06. ausgestellte Attestation, in welcher Bürger und Rauchfangkehrer Bernard WISKARD bestätigt, daß Johann ein rechtmäßiger Sohn des in Gott ruhenden Feracin sei. Nunmehr erfolgte die Aufnahme als Bürger gegen 17 fl Gebühr (welche auf Ansuchen am 21.01.1701 um 5 fl ermäßigt wurde) und 1 fl 30 xr für einen ledernen Feuereimer.
10.04.1701 erklärt Johann vor Rath, daß bei den Bäckern eine viermalige Reinigung der 'Khindl' nicht genüge und er hiefür Verantwortung nicht tragen könne, es sei öfteres Kehren nöthig
und möge ihm deshalb eine Zulage bewilligt werden.
11.05.1706 kauft Hans Ferazin vom Hanns Christoph HOLFELDT, Bürger und
Fleischhacker, das von diesem vor etlichen Jahren erkaufte und
neuerbaute Haus mit Stallung und Dungstatt um 270 fl und 2 Rthlr
bereits erlegten Leihkauf. Anfrist 50 fl. Nachfristen an Pfingsten
20 f. 18.04.1709 stimmt Johann Ferazin wegen Bräuwerk ab; er hat
also seit dem Hauskauf 'Bier geschenkt'. 09.09.1709 ging Johann
Ferazin unter No. 80 in die Loos. 26.04.1710 hat Hr. Br. Johann
Ferazin im Dritten Viertel 2 Stück Vieh, 1 Stück abgeschafft.
14.02.1713 hat Johann 1 Gesellen Frantz MALLIA aus Mailand.
12.04.17113 bittet Johann Ferazin, nachdem nunmehr 13 neue Camin
über
seine Beding aufgeführt worden, umb eine addition, wird zu seiner
Bestellung jährlich 1 f zugelegt. 05.07.1713 wird der Schlotfeger
wegen seiner Nachlässigkeit um 1 f (einen Gulden), der Fleischhacker
Christoph Hollfeldt mit 2 f bestraft. 06.11.1715 von Beisitzer
Leonhard WEICKARD die 'Grumethwiese' auf der breiten um 32 f,
welche
er dem Weickard bereits 13.11.1712 geliehen hatte; 20 xr Leihkauf.
09.07.1717 entlehnt Johann Ferazin 20 f vom Tachauerschen Almosen;
Hypothek: die Gromethwiese in der Breiten bei der Stadtmühlwöhr.
04.12.1717 entlehnt Johann Ferazin zu seiner Hausnothdurft aus der
Kleberschen Vormundschaft 60 f und verpfändet den Acker an der
Richterwiese. Bürgen: Schwager Johann Christoph Versch, Schneider
und
Simon Lackhner, Fleischhacker. 05.05.1718 entlehnt Johann Ferazin
aus der Kleberschen Vormundschaft 25 f und verpfändet den ihm
erblich
angefallenen Acker an der unteren Nabburgerstraße. 13.05.1718
bittet Johann Verazin den Hofkammerrath München um Zulage von 2
Achtl
Korn für Säuberung der Kamine im Schloß Wernberg,
Gerichtsschreiberwohnung allda, sowie im Richterhaus zu Luhe. 1704
wäre mit Johann Ludwig Diez erwähnte Arbeit - 4-5-maliges Kehren 5
1/2 f Belohnung vereinbart worden und 8-9-malige Säuberung zu
allseitiger Sicherheit nöthig. Der Pfleger von Wernberg Johann
Christoph Diez von Weidenberg begutachtet 3 Achtl Korn (12.07.1718),
die Rentkammer Amberg 1 Achtl jährlich. Trotzdem weist am 07.11.1718
der Hofkammerrath München (in pleno resolviert) die Bitte ab mit der
Begründung, daß schon 5 1/2 f Wertgeld gegeben würde und 'nit zu
ersehen ist, daß sich die Arbeit gegen vorige Zeiten vermehrt hat.'
04.01.1719 wird er nebst scharfer Verweisung mit 39 Kreuzern
punitiert, weil er die Zechgäste bis 2 Uhr nachts aufgehalten.
26.07.1720 wird dem Johann Ferazin auf Anlangen der vordere
Kramladen, so Johann Festin inne gehabt, gegen jährlichen Zins von 1
f 30 xr ver?stundet. 22.08.1721 verlangt Johann Ferazin eine
addition ad 18 f zu seiner Besoldung; Beschluß: Wan er nit langers
und nit voriges Quantum solches zu versehen dedenkhet, solle er sich
wieder anmelden, wird man ein ander anstalt machen. 17.02.1722
wird Johann Ferazin als Zeuge vernommen, wie Hanno Graf bei
Leonhard
Neydt dem Adam Feustl von Steinbach einen Krug an den Kopf
geschmissen. 20. Februar entlehnt Johann Ferazin 10 f aus der
Tachauerstiftung von 400 f zur Ausheiratung einer armen
Bürgerstochter und verpfändet seinen Acker auf der Richterwiese. 01.
April bittet Johann Ferazin wiederholt für die Arbeiten in Wernberg
und Luhe bei der Hofkammer München um addition von 2 Achtl. Korn.
Dem
Vernehmen nach wäre schon vor ungefähr 3 Jahren 1 Achtl. zugelegt
worden, er hätte aber kein einziges Körnl, geschweige was mehreres
gesehen. 02. Februar kauft Johann Ferazin vom Weißgerber Johann
Rickhl in Pläzl, so vorher ein Gärtl gewesen, zwischen des Verkäufers
Dungstatt und des Käufers Haus gelegen, zur Erbauung einer Stallung
und verpfändet Acker auf der Richterwiesen. 15. Juni begutachtet
Pfleger Wolf Clement Peter von Frenau auf offenstitten? auf 3 Jahre
alljährlich 2 Achtl Korn mit der Bedingung monatlicher Säuberung der
Kamine. 1717: Bereits im Juni hatte Johann Ferazin wegen der
Arbeit in Wernberg und Luhe 1 Kamin mehr, 9 - 10malige Säuberung um
3
f addition nachgesucht, worauf am 11.07.1717 Pflegamt Wernberg
berichtet, daß die Arbeit bei weitem nicht zur Hälfte belohnt wird,
da 19/20 Camin jährlich gegen 10 mal zu kehren und schlägt
Aufbesserung um 1 Achtl Korn bei Rentkammer vor, die den
Gesuchsteller am 22.01.1718 an die Hofkammer München verweist.
Darauf
erfolgte die Eingabe vom 30.05.1718 und Abweisung der Bitte am
07.11.1718. 29.12.1721entnimmt Johann Ferazin und sein Eheweib
Eva
vom Spitelamt zu unentbehrlicher Hausnothdurft 15 f und verpfändet
1/3 Ackers auf der alten Sandgrub, wovon 5 Näpfe gesät werden.
30.11.1718 kauft Johann Ferazin von seinem Schwager Wolf Josef
Versch
den an diesen erblich gefallenen Theil Felder bei der unteren
Sandgrube an der Straße um 22 f gegen baar. 24.06.1723 berichtet
die Rentkammer Amberg, daß noch gar wohl jährl. 2 Achtl Kohrn
beigelegt werden könnten, schlägt aber nur neben 5 f 30 xr 1 Achtl
vor, welchem Antrage die Hofkammer unterm 30.06.1723 stattgibt.
31.12.1726 kauft Johann Ferazin von Johann Christoph Versch des
Raths
Bürger und Schneider seinen Theil Feld beim Hollnstein an der untern
Nabburgerstraße nächst des Käufers schon inhabenden Theil Feldes
gelegen um 23 f gegen baar. 09.03.1728 kauft Johann Ferazin von
Christoph Versch halben Stadel auf dem Stadtweiherdamm, wovon die
andere Hälfte Abraham Wintter Leinweber inne hat und zwar den Theil
gegen den Hofgarten um 20 f gegen baar. 09. März kauft Johann
Ferazin von seiner Schwägerin Anna Maria Kloz, verwittibten
Schneiderin mit Beistandleistung ihres Bruders Christoph Versch einen
Theil Feldes an der untern Nabburgerstraße um 28 f gegen baar.
21.02.1729 entlehnt Johann Ferazin von Beisitzer und Taglöhner Martin
Ott 50 f Rheinisch und verpfändet seine 3 Theil Feld an der untern
Straß. 23. Februar entlehnt Johann Ferazin aus der Deuchtnerischen?
Vormundschaft 11 fl Rheinisch und verpfändet seinen 4. Theil Stadel
auf dem Stadtweiherdamm. 23. Juli Streitigkeiten zwischen Johann
Nast und dessen Eheweib, dann Eva Ferazin und deren Tochter
Kunigunda
Weinzierlin; angerufene Zeugen wissen von nichts. Auftrag an Nast,
der Ferazinin Sohn künftig keinen Aufenthalt mehr zu gestatten. 25.
August verklagt Johann Ferazin den Rothgärber Johann Rickl, weil
dieser von dem Gemain Rain einen Theil weggerißen und zu seinem
Acker
geeignet und den Kläger beschimpft und mit Schlägen bedroht. Urtheil:
30 xr Strafe und Rückersatz des weggerißenen Feldes nebst
Gerichtskosten. 30. Dezember bekennt Johann Ferazin, daß ihm
gewester Bräumeister von Schwarzenfeld Franz Völckhl 100 f zur
Bezahlung des erkauften Schlotfegerdienstes im Pflegamt Nabburg
geliehen habe bis Ostern 1730; verpfändet sein ganzes Vermögen.
1731 verklagt Joh. Nast, des Raths und Fleischhacker die Caminfegerin
Eva Ferazinin, welche der Tochter Cordula Nast injurios ärgerlich
nachgeredet. Verklagte hat ihren Sohn bei des Klägers Tochter im
Stadel angetroffen und gibt die Schimpfworte zu. Urteil: Feracinin 1
Gulden Strafe; Kläger soll den jungen Ferazin nachts in seinem Hause
nicht dulden, damit keine üble Nachfolg hervorkomme. Am 20. August
1732 verklagt der amtierende Bürgermeister Johann Ulrich Haan den
Caminfegerssohn Joh. Michael Ferazin wegen Beleidigung. Dieser wird
zur Abbitte und 4 fl. Strafe verurteilt, welche Strafen aber auf
Einspruch hin unterm 28.02.1733 aufgehoben wurden. Am 03.07.
1734
verklagt die Fleischhackerstochter Cordula Naßtin die Eva Ferazinin
wegen schwerer Beleidigung, welche mit 1 fl. 30 Kreuzer bestraft
wird. Die Eva Ferazinin erhebt gleichzeitig Klage gegen Anna
Catharina Naßtin wegen schwerer Beleidigung, welche nach
Vernehmung
von 5 Zeugen ebenfalls mit 1 fl. 30 Kreuzer bestraft wird und Abbitte
zu leisten hat. Am 23. 02.1734 wird Johann Michael Ferazin
verhandelt, weil er die nächtliche Visitations-Patroll angriff und
dem Stadtknecht Karl ettliche Maultaschen versetzte, sowie einige
Hiebe mit entblößtem Degen auf den Kopf, welche Hiebe durch den
doppelten Filz und die Stärke des Hutes wirkungslos wurden. Urteil:
Abnahme des Degens, 5 fl. Strafe und Androhung einer Schandstrafe
wegen ferneren ungebürlichen Aufführens. Philipp Ferazin wird
gleichzeitig wegen nächtlichen Umlaufens und allerhandt angestehlten
Raupereyen mit 3 Stunden Pezensteiner (Gefängnis) bestraft.
29.10.1735 entlehnt Johann Ferazin von Severin Möhrling Tuchmacher
und des äußern Raths 30 f auf 1 Jahr; Unterpfand 12 Beet des Ackers
bei den Sandgruben. 31.01.1736 bittet Johann Ferazin zu seinem
Solario von 11 f noch 3 f 40 xr addition wegen Mehrung der Camine.
Genehmigt werden jährlich 2 f mit der Bedingung, die Camine öfter und
sauberer zu kehren. 06.07.1737 schreibt Rentkammer Amberg an
Landrichteramt Pfreimdt, daß der Caminfeger Johann Ferazin mit seinem
Gesuche um 2 Achtl Korn abzuweisen sei, weil nach Groppers Ableben
ohnehin im Schloß zu Pfreimdt etliche Camin weniger geworden seien.
Der Rentkammer Amberg war berichtet worden unterm 02.05.1737, daß
in
dem churf. Schloß zu Pfreimdt 23 Camin jährlich 4 mal zu kehren gegen
8 f Lohn, seit etlichen Jahren aber monatlich zu säubern, da 'das
forchene Brennholz eine erschrecklichs Pech gemacht'. Vorschlag 1
Achtl Korn oder 2 f, da jährlich ab jedem Camin noch kaum 2 1/2 xr
treffen. 10. April berichtet Ludwig Durst Stadtrichter in Pfreimdt,
daß am 29. April in seiner Amtswohnung im Camin des ordinari
Wohnzimmers ein Feuer ausgekommen, jedoch wieder gelöscht worden
sei.
Ursache: ein enger Camin, in den 2 Feuerungen mündeten und der
daher
niemals recht gekehrt werden konnte. Der Caminkehrer erklärte, bei
der Rentkammer schon deshalb vorstellig geworden, aber ohne Antwort
geblieben zu sein. Nun wurde der Camin gleich erweitert.
08.10.1740 trifft Johann Ferazin mit seinem Sohn Philipp und dessen
Hauswirtin Eva einen Vergleich im Beisein des Georg Andreas, nach
welchem er die Kaminfegerei in den Pflegeämtern Murach, Burgtreswitz
und Tännesberg abtritt, jene in der Stadt Pfreimdt, der ganzen
Landgrafschaft Leuchtenberg, dann den Hofmarken Stain, Weihern und
Trausnitz i. Thal behält, so lange er und seine Ehefrau leben. Nach
beiderseitigem Tode fällt das ganze Geschäft ohne Widerrede von den
übrigen Geschwistern an Philipp, welcher 300 f zu bezahlen hat, sich
jedoch 150 f als Heirathsgut abziehen darf. Nach Umfluß von 3 Jahren
jährlich 50 f an Andreas und Michael, welche mit dem Vergleich
vollständig zufrieden, zu erlegen. Zeugen: Hans Christsoph Versch und
Georg Mayr, beide des innern Raths (Briefsprotokolle der Stadt
Pfreimdt). 17.12.1742 verkauft die Caminkehrerswittwe Anna Eva
Ferazin den dritten Theil Stadel am Stadtweiher an Hutmacher Cestulus
Holzner um 8 f und 10 xr Leihkauf. Zeuge Christoph Versch. Aus
Vorstehendem erhellt, daß der Ahnherr Johann Feracin sowohl in
geschäftlicher als wirtschaftlicher Richtung eine sehr rege Tätigkeit
entfaltete. Hatte er doch neben der Bierschänke auch einen Kramladen
in Betrieb, ein Haus und verschiedene Grundstücke erworben. Ferner
hat er zur Hebung seines Einkommens aus der Schlotfegerei bei
Hofkammer München, Rentkammer Amberg und dem Rathe Pfreimdt
verschiedene bittliche Versuche gemacht, die ihm aber trotz warmer
Befürwortung durch die untergeordneten Behörden mißlangen. Die
damaligen Lohnverhältnisse beleuchtet ein Bericht des
Stadtrichteramts in Pfreimdt nach welchem daselbst für 9-10malige
Reinigung sehr pechiger 23 Kamine jährlich nur 8 f bezahlt wurden, so
daß für einen Kamin jährlich nicht einmal 2 1/2 xr bezahlt wurde.
Der Kehrbezirk war ein sehr umfangreicher, denn er umfaßte die
Pflegämter Burgtreswitz, Tännesberg und Murach - dieses am
07.05.1736
von Ulrich Piceti Caminfeger zu Viechtach erworben um 50 f (im
Briefprotokolle erscheint zum ersten Male der Name Ferazina) - , die
ganze Landgrafschaft Leuchtenberg, und endlich die Hofmarken Stein,
Weihern und Trausnitz i. Thal. Auf welche Weise Johannes in den
Besitz dieser Hofmarken und der erstgenannten 2 Pfegämter gelangte,
ist unbekannt. Aller Wahrscheinlichkeit nach war in den Pfegämtern
kein Kaminkehrer aufgestellt und Johann nahm ohne Weiteres die
Reinigung der Camine vor. In den 3 Hofmarken dürften die Gutsherren
den Johann das Geschäft eingeräumt haben. Zu bemerken ist hier,
daß die Schlotfeger in der Oberpfalz im Jahre 1719 eine
Handwerksordnung erhielten. Waren nun die ökonomischen
Verhältnisse
Johannes gute, so hatte er dagegen in der Familie mit seinem Sohn
Johann Michael vielen Verdruß auszustehen, indem dieser die
Nachbarstochter Cordula Nast gerne sah, was Michaels Mutter nicht
dulden wollte, worüber es zwischen dieser und den Nastschen öfters zu
derben gegenseitigen Schimpfereien und Verhandlungen vor dem Rath
kam. Auch mit der Polizei hatte Michael einen schweren Handel, der
ihm 5 f Strafe und Einziehung des benutzten Degens kostete, während
gleichzeitig sein Bruder Philipp wegen nächtlichen Unfugs mit 3
Stunden Arrest belegt wurde. Ferner war die Veranlassung zu dem am
08. Oktober mit Philipp getroffenem Vergleich 'Verhiettung zwischen
denen Ferazins geschwistrigten besorgend und albereits schon zum
Theil hervorgethanen Streittigkeiten.' Nach unanzweifelbaren
amtlichen Originalzeugnissen im Kreisarchive Amberg besaß die Familie
Ferazin im Juni 1770 die Schlotfegerei 94 1/2 J. (Magistrat Eslarn),
seit einigen 90 Jahren (Landrichteramt Leuchtenberg) gegen 90 J.
(Mag. Tännesberg). Also muß wohl schon Martin, der Vater des
Johann,
das Geschäft in erwähnten Orten ausgeübt haben, denn da Johann
1742
im Alter von höchstwahrscheinlich 85 Jahren starb, ist er 1667
geboren, während ein Ferazin schon 1676 in genannten Märkten und in
der ganzen Landgrafschaft Leuchtenberg die Schlotfegerei versehen
hat. In Kloster Michelfeldischen Rechnungen wird nach Mittheilung
eines Bekannten im 17. Jahrhundert (gegen 1670) ein Schlotfeger
"Alteisen" = Ferracin aufgeführt, der wohl Martin gewesen sein
dürfte. Wo dieser seinen Wohnsitz hatte, ist unbekannt; ich vermuthe
in Leuchtenberg. Zu bemerken ist hier, daß damals polizeiliche
Kehrbezirke nicht bestanden und z. B. 1620/24 ein Regensburger
Kaminkehrer vertraglich die landgräflichen Gebäude in Pfreimdt, Luhe,
Wernberg säuberte.Johann married Anna Eva Rosina Versch in 1701. Anna (daughter of ? Versch) was born in 1678; died on 17 Mar 1749. [Group Sheet] [Family Chart]
9. Anna Eva Rosina Versch was born in 1678 (daughter of ? Versch); died on 17 Mar 1749. Children:
- Joannes Feracin was born in 1702; died on 30 Jan 1710.
- Kunigunde Feracin was born in 1705; died on 16 Jul 1743.
- Jakob Feracin was born in 1707; died on 9 Feb 1710.
- Johann Michael (I) Feracin was born in 1709; died on 9 Feb 1710.
- Georg Andreas Feracin (Verazina) was born on 20 Nov 1710; died on 8 Mar 1787 in Pfreimdt.
- 4. Johann Philipp Ferezin was born on 20 Aug 1713; died on 4 Oct 1781 in Pfreimdt.
- Johann Michael (II) Feracin was born about 1715; died est 1739.