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- 1737 Philipp erlernte das väterliche
Handwerk und erhielt am 30. Dezember die Aufnahme als Bürger gegen 6
f Gebühr und 1 f für den Landlieutenant. 1734 23.02. wird er wegen
nächtlichen Umlaufens und Unfugs mit 3 Stunden Arrest bestraft. 1739
10.07. verklagt er den Weißbäcker Andreas Parthmann wegen
Verleumdung, beide ermahnt. 10.12. kauft er von Fleischhacker
Philipp Dereath dem Jüngeren die Holzgartnerische Behausung nächst
dem untern Stadttor, an Martin Sölch und Dereaths Haus liegend um 500
f und 5 f Leihkauf. Anzahlung 400 f, dann jährlich Nachfristen von 20
f. Zeuge: Christoph Versch. 1740 08.10. tritt ihm der Vater gemäß
Vergleich die Kaminfegerei in den Pflegämtern Treswitz, Tännesberg
und Murach ab. 05.12. kauft Philipp Ferezin von Hanns Georg Pessolts
Wittwe 1 Acker auf der langen Wiese um 24 f und 15 xr Leihkauf. 1741
schenkt er Bier. 1742 20.01. ereignet sich eine Rauferei bei Philipp
Ferazin. 06.06. Klage des Tuchmachers Philipp Engel gegen Philipp
und Andreas Ferazin wegen Aufpassens auf der Gasse und Mißhandlung
durch Stockschläge. Sache nicht ausgetragen und wahrscheinlich
verglichen. 1744 Am 14.08.verklagt Garkoch Martin Weydtner den
Johann Philipp Ferazin wegen Mißhandlung. Philipp hat an Weydtner 1 f
30 xr zu zahlen, die Baderkosten zu tragen und 3 f Strafe zu erlegen
06.11.wiederholte Klage Weydthers wegen übermütigen Unfugs des Ph.
Ferazin in seiner Zechstube. Kein Bescheid ergangen 1745 28.03.
klagt Philipp Dereath den Philipp Ferazin um 5 verfallener
Nachfristen wegen Hauskauf ein; ab Michaeli jeden Jahres 25 f zu
zahlen. 14.02.1747: Klage der Hopfenhändler Andreas und Matthias
Zueleger von Petschau gegen Philipp Ferazin und 5 Genossen wegen
Schlägerei. Zueleger übernehmen vergleichsweise sämtliche Kosten und
wurden um 2 f gestraft. Am 13.11.1747 wird Philipp Ferazin, der mit
seinem Eheweib mit einer Fackel-Spanlicht über den Platz nach Hause
ging und dessen Frau dem Nachtwärter Peter Rothmayer eitle Schimpf-
und Spottreden anwarf mit Verweis und 30 xr Geldbuße bestraft. 1748
01.02. erhält er Auftrag, die Camin genau zu visitieren und
baufällige anzuzeigen. 01.07.verklagt Philipp Ferazin den
Schuhmacher Andre Eckher wegen Abfangens von 18 Tauben. Eckher wird
das Taubenfangen verboten und F. solle nicht so überflüssig viele
Tauben halten. 07.10 kauft Philipp Ferazin und Eva von
Rothgerberstochter Anna Eva Wehlenhofer 1 Acker beim Buebenweiher,
dann 1/2 Acker anliegend, an der untern Straß um 155 f und 2 f
Leihkauf gegen baar. 22.11. wird Philipp Ferazin angewiesen, für den
Nachraub an dem Wehlenhoferischen Acker 7 f zu bezahlen. 1749 08.02
hat Philipp Ferazin von Barbara Laberer 1 Polster und 1 Kopfkissen in
Versatz; Barbara solle die versetzten Pfänder auslösen. 1750 02.04.
verkauft er mit seinem Bruder Andreas und seinem Schwager Weinzierl
Joseph das von der Mutter angefallene Haus um 200 f und 2 f. 14.04.
verkauft Philipp Ferazin an Hanns Georg Beimbler das Ackerl bei der
langen Wiese um 24 f und 30 xr Leihkauf. 1751 24.03. erhält Philipp
Ferazin außerhalb des Stadttores am Stadtweiher eine Dungstätte gegen
jährlichen Zins von 6 xr. 1752 11.08.erhält Philipp Ferazin wegen
Zechens während der ganzen Nacht im Roten Rößl 1 f 30 xr. Strafe.
1753 09.03. Klage des Johann Philipp Ferazin gegen Stadtknecht Joh.
Seb. Fischer wegen fornications-Bezichtigung; nicht ausgetragen.
25.05.ist er mit Bruder Andreas und dessen Frau wegen Schlägerei vom
Schuhmacher Hanns Georg Weinzierl, seinem Schwager, verklagt. Laut
Vergleich übernimmt Philipp Kosten und 4 f 30 xr Entschädigung an
Schwager Weinzierl. Beide Ferazin werden aber mit 3 f bestraft.
17.07. wird Philipp Ferazin wegen Polizeistundenübertretung mit 30 xr
geahndet. 20.09. entlehnt er und Eheweib Eva 70 f
Pfarrgotteshauscapital und verpfändet Acker an der untern
Nabburgstraße. Bürge: Schuhmacher Josef Weinzierl. 1756 07.01 kauft
Philipp Ferazin vom Fleischhacker Philipp Dereath eine an seiner
Hofraith liegende Stallung um 145 f und 1 Spezies-Thaler Leihkauf
gegen Baarzahlung. 30.07. übernimmt Philipp Ferazin die von seinem
Vater aufgenommenen 20 f (09.07.1717) und 10 f (20.02.1722) gegen 5%
Zinsen. Bürge: Schuhmacher Josef Weinzierl. 1758 erhält der Mulzer
Auftrag, den Kaminkehrerlohn selbst zu bezahlen. 1760 17.06.
verlangt Philipp Ferazin für Fegung der Camin in des Stadtschreiber
´Schulhäusern´ Stadtknechts- und Thürmerwohnung dann von den
Hirthäusern Bezahlung; er müßte dem Herrn Stadtschreiber die
Schreibgebühr, dem Stadtknecht für das Einsperren und dem Thürmer,
wenn er ihm aufgeigt, auch bezahlen. Es folgt Abweisung, da für die
Stadtkammergebäude ohnehin die Besoldung gereicht wird. 1761 Oktober
hat Philipp Ferazin unter No. 93 ein Haus mit 2 Herdstätten. 1763
06.04. besitzt Philipp Ferezin eine Herbstwiese, wofür er die
Einmähdigkeit und Weidenschaft verlangt. 23.02. verbürgt sich
Philipp Ferezin mit Augustin Gerstlacher Gastgeb zur weißen Schwanen
für Niclas Bürger Inhaber des Hammerguts auf dem Holzhammer um 2000
f, notwendig zur Aussteuerung des Sohnes, fürstl. Pflegscommissär zu
Marquartstein. 1764 18.02. kauft Philipp Ferazin vom Drechsler
Wolfg. Suprior 1/2 Wiese und 3 Weiherln um 85 f und 1 f Laihkauf
gegen baar. 07.06. erscheint Philipp Ferazin als Vormund. 22.09.
erscheint Philipp Ferazin als Vormund der Sophie Oswald. 1765 kauft
Philipp Ferazin von Tuchmacher Seb. Engl ein Weiherl, das mit seinem
Weiherl im Wechsel geht, um 21 f und 1 f Leihkauf gegen baar. 1766
03.02. ist der ´wohlbemitlete Philipp Ferezin Mitbürge für
Stadtschreiber Joh. Antoni Stich über 700 f, welche der zeitliche
Herr Bruder und Pfarrer von Reischach in Bayern und Graf Kreuth in
Guteneck entlehnt. 1766 ist er wieder Mitbürge wegen 1000 f für
Pfarrer Joh. Conrad Ignati Stich; 26.04. Beiständer der Cunigunda
Hollerin. 1766 ist er Vormund der Glaserstochter Theresia Kraus.
1767 02.02. übergibt Philipp Ferezin seinem lieben Sohn Stephan
Ferezin Bürger und Caminfeger die Behausung in der Stadt nächst dem
untern Thor an Martin Holfeldt Fleischhackers und Johann Beer
Schmidmeisters Häusern liegend sammt hinterhalb des Hauses
befindlichen eingemachten ´Thungethöfl´ und Stallung, mit Dreingeb
von 2 Kühen, 1 Schwein, aller Haus- und Baumannsfahrnisse um 500 f,
den 07.10.1748 von Welnhoferschen Vormündern gekauften 1/2 Acker beim
Bubenweiher um 120 f, dann die von der Mutter ererbte Grummet Wiese
auf der Breiten um 50 f, derner den 1752 eingetauschten halben Stadel
mit Gartl vorm untern Stadtthor bei den herrschaftl. Fischbehältern
um 30 f, endlich die Caminfegerei in der Stadt, Landgrafschaft
Leuchtenberg, Pflegämtern Viechtach, Treswitz und Tännesberg, dann
den Hofmarken Stein, Hohentreswitz, Weihern, Trausnitz i. Tg., so und
mehr also im Ganzen um 700 f. 500 f sind sofort baar zu erlegen, 200
f innerhalb Jahresfrist. Ausnahme: von der Caminfegerei qualiter 75 f
als absent; wenn Mutter vor dem Ehemann stirbt, bloß mehr 50 f,
andernfalls 37 f 50 xr. 2 Bürgen sind gestellt. Ferner das obere
hintere Stübl, 1/2 Kammer und das obere Gewölb, ohne Holz und Licht,
Benutzung der Fahrnisse und Hausgerätschaften. Wöchentlich 1-2 Maß
Milch, um Weihnachten 1 gemästeten Schweinsfrischling, ev.
Miethzinszahlung. 1768 zahlt er als Austrägler 30 xr Steuer, 3 xr
3hl Rothenberger Contribution und 25 xr Herdstättenanlage. 1769
04.04. ist Philipp Ferezin Beistand der Stadtknechtswittwe Ursula
Schmelzhofer. 15.10. übernimmt Zeugmacher Joh. Reith von Philipp
Ferezin 30 f Schuld zur Tachauerstiftung. 18.12. ist Philipp Ferezin
Beistand der led. Ther. Kraus bei Hausverkauf. 1771 12. 01. ist
Philipp Ferezin Bürge für Meisterjäger Anton Stich wegen 500 f.
04.03. ist Philipp Ferezin Beiständer der Wittwe Schmelzhofer bei
einem Vergleich, 05.04. bei einem Bittgesuch. 23.01. beschließt
Bstr. und Rath, dem Philipp Ferezin für die 1754 hergeliehenen
spanischen Wände, welche beim Brande in der Freihung zu Grunde gingen
und bei Rentmeisterumritts-Visitation gebraucht worden waren, 5 f zu
vergüten. 1772 03.11. Anzeige des churf. Jägermeisters Philipp
Antoni Ostler, daß Philipp Ferezin den Jägerjungen geschimpft und
geschlagen. 27.11. erklärt Philipp Ferezin auf eine diesbezügliche
schriftliche Vorladung dem Magistrate, er habe dem Ostler nichts
gethan, der Junge solle seine Sache selbst ausfechten. 1774 erhält
Philipp Ferezin den wiederholten Auftrag, die dem Daniel Zötl als
seinem Gesellen schuldige und vor 5 Wochen verbscheydte 43 f binnen 8
Tagen zu bezahlen. 1775 13.04. vertritt Joh. Philipp Ferezin den
kranken Seb. Engl bei einem Verkaufe ad 920 f. 1777 ist Philipp
Ferezin Beiständer der Anna Maria Federl, Spiegelglaspoliererswittwe,
beim Verkauf der ´Thonmühl´ vor dem untern Thor am Stadtweiher an
ihren Sohn Andreas um 2000 f. 1778 erscheint Philipp im
Bürgerverzeichnis unter No. 97 als Bürger ohne Haus. 1779 29.12.
unterschreibt Philipp Ferezin einen Heirathsvertrag als Zeuge. Wie
man aus Vorstehendem sieht, hatte Philipp Ferazin ein sehr bewegtes
Leben. Er scheint leicht erregbar gewesen zu sein, war er doch
insbesondere in jungeren Jahren mehrmals in Raufhändel verwickelt.
Allerdings waren damals die Sitten rauher und Schlägereien an der
Tagesordnung. 1739, also 2 Jahr nach seiner Verheirathung kaufte er
am untern Thor ein Haus, während seine Eltern bzw. die Mutter Wittwe
ein solches bis 1750 gleichzeitig besaßen. Den einen Theil der
Schlotfegerei erhielt er 1740 durch Vergleich mit dem Vater und den
Geschwistern, den anderen nach dem Tode der Mutter 17.03.1749. In
wirtschaftlicher Hinsicht war er sehr thätig und brachte es zu großem
Wohlstande, da er wiederholt als "wohl bemittelt" bezeichnet wird. Er
erfreute sich auch großen Vertrauens, wie die häufige Verwendung als
Beiständer beweist. Er überlebte seine Ehewirthin um 4 Jahre und
hinterließ einen einzigen Sohn.
Gestorben als 2. Kaminkehrer in Pfreimdt, 68 J. alt.
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