The FERAZIN Family Ancestry

Anton Martin Ferazin(a)

Male 1816 - 1877  (60 years)


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  • Name Anton Martin Ferazin(a) 
    Born 13 Aug 1816  Pfreimdt Find all individuals with events at this location 
    Gender Male 
    Died 20 May 1877  Vohenstrauß Find all individuals with events at this location 
    Buried Y  [1
    Notes 
    • 1835 07.01. tritt Martin bei Xaver Hermann in Nabburg als
      Kaminkehrerlehrling ein; bis dahin bereitete er sich auf den
      Lehrerberuf vor. Ursache dieses Wechsels wird der Tod seines Vaters
      am 30.08.1834 und die Krankheit seines Bruders (Lungenleiden) gewesen
      sein. Diesem, der das väterliche Handwerk erlernt hatte, war die
      Nachfolge zugedacht, der andere Bruder war beim Tode seines Vaters
      Schuhmacherlehrling in Wien. 1841 29.09. wird er zum Gesellen
      gesprochen und übernimmt sodann den Kehrbezirk als Werkführer der
      Mutter. 1847 27.20. sucht Martin Ferazina beim k. L. G. V. um um
      Verleihung der Kaminkehrerconzession nach, worauf ihm am 21.01.1848
      die Weisung gegeben wird, vorläufig den bisher von sesiner verlebten
      Mutter besessenen Kaminkehrerbezirk nach seinen als Werkführer
      aufhabenden Pflichten zu versehen. 1948 25.07. ergeht an den
      Kaminkehrer Martin Ferazin: Erkenntniß. Das königliche Landgericht
      Vohenstrauß erkennt hinsichtlich der Realität des Kaminfegergewerbes
      des Martin Ferazina dahier auf erstatteten Antrag nach collegialer
      Berathung zu Recht: Es sei das Kaminkehrergewerbe des Martin
      Ferazina als real zu erklären. Entscheidungsgründe: Martin
      Ferazina, Sohn der verstorbenen Kaminkehrerswittwe Barbara Ferazina
      hat um Verleihung der Kaminkehrerconzession dahier nachgesucht und
      die Regierung der Oberpfalz und von Regensburg hat mittels Entschl.
      vom 06. Juni l. J. ausgesprochen, daß demselben die persönliche
      nachgesuchte Conzession von erster Instanz unter dem Vorbehalte des
      bisherigen Umfanges des Kaminkehrerdistrikts zu ertheilen sei. Im
      gegebenen Falle kommt jedoch außer der persönlichen Conzession auch
      die civilrechtliche Constatierung des fraglichen Gewerbes zu
      bereinigen, indem die hier in ihrer Amtssphäre wirkende
      Polizeibehörde die von dem Gesuchsteller in Anspruch genommene
      Realität in Contestation zieht, deren Constatierung an das
      Civilgericht ressertiert, worüber hier bei nicht vorliegendem
      Partheiverhältnisse ein contradiktorisches Verfahren im Prozesse
      nicht Platz greift. Minist. Entschl. vom 30. Oktober 1835 den Vollzug
      des Art. 10 Ziff. 3 im Gesetze über die Grundbestimmungen für das
      Gewerbswesen vom 11. September 1825; hier namentlich die
      Competenzverhältnisse und das Verfahren bei Constituirung der
      Realität der Gewerbe betreffend. Indem es gemäß dieser höchsten
      Entschließung an den Prätendenten ist, die behauptete Realeigenschaft
      nachzuweisen, gibt die Allerhöchste Verordnung vom 01.12.1804, die
      Handwerksbefugnisse betreffend die gesetzliche Norm zur Beurtheilung
      vorwürfiger Frage; es ist nemlich in Gemäßheit Ziff. 7 dieser
      Allerhöchsten Verordnung keiner Behörde erlaubt, künftig eine
      Handwerksgerechtigkeit real zu machen, oder die Veräußerung einer
      Gerechtigkeit zu gestatten, welche nicht schon zuvor titulo oncroso
      erworben ist. Der Gesuchsteller Anton Martin Ferazina ist der
      eheliche Sohn des Kaminkehrers Anton Ferazin und seiner Ehefrau
      Barbara, welche nach dem Ableben ihres Ehemannes dessen Geschäft
      unter Werkführung ihres genannten Sohnes bis zu ihrem Ableben
      fortführte. Es muß also zunächst auf die dingliche oder persönliche
      Eigenschaft des Gewerbes des Vaters des Gesuchstellers zurückgegangen
      werden. In dieser Beziehung ist aber zu den Akten constatiert, daß
      schon im Jahre 1740 Martin Ferazin in Pfreimdt, der Urgroßvater des
      Gesuchstellers, von seinem Vater Johann Ferazina die Kaminfegerei in
      der Stadt Pfreimdt, dann in der ganzen Landgrafschaft Leuchtenberg,
      den churf. Pflegämtern Viechtach und Burgtreswitz, dann den Hofmarken
      Stein, Hohentreswitz, Weihern, Trausnitz übernahm und solche laut
      Vertrag vom 02. Juni 1767 titulo oneroso seinem Sohn Stephan
      Ferazina, dem Großvater des nunmehrigen Gesuchstellers übergab.
      Dieser übte dieses Geschäft bis in die ersten 10 Jahre dieses
      Jahrhunderts aus, welches er aber in 2 Distrikte abtheilte, wovon der
      eine im Landgerichtsbezirk Nabburg gelegen auf dessen Tochter
      Franziska und ihrem Ehemann Gottfried Letsch, der andere im damaligen
      Landgerichtsbezirk Vohenstrauß an seinen Sohn Georg Anton Ferazina,
      den Vater des Gesuchstellers, der sich zu Burgtreswitz, später in
      Moosbach niedergelassen hat, übergegangen ist. Indem also feststeht,
      daß Stephan Ferazina das Recht der Kaminkehrerei in den beiden
      Landgerichtsbezirken besaß und ausübte, daß der Distrikt des
      damaligen Kaminkehrers zu Pfreimdt sich auf den diesheutigen
      Gerichtsbezirk nicht mehr erstreckt, folglich das Recht an einen
      Dritten übergegangen sein muß und daß um so unbestrittener auf Georg
      Anton Ferazina, dem Vater des Gesuchstellers, als dessen Wittwe
      Barbara Ferazina bis zu ihrem am 17. Januar l. J. erfolgten Ableben
      unter Werkführung ihres Sohnes, des dermaligen Gesuchstellers Martin
      Ferazina ausübte, indem endlich der Kaminkehrerdienst zu Pfreimdt
      schon unter dem 07. Dezember 1846 durch rechtskräftiges Erkenntniß
      des königl. Landgerichts Nabburg als real erklärt wurde, demgemäß
      folgerecht auch der dermalige Gesuchsteller sein Gewerbe, welches
      erst 1803 von jenem zu Pfreimdt losgetrennt wurde, als real
      ansprechen kann, ist außer Zweifel gestellt, daß das befragliche
      Gewerbe schon vor dem Erscheinen der Allerhöchsten Verordnung vom 01.
      Dezember 1804 titulo oneroso erlangt war, wie es denn aktenmäßig, daß
      der Kaminkehrersdienst zu Pfreimdt, welcher ursprünglich mit jenem
      des Distrikts Vohenstrauß, vormals Burgtreswitz vereinigt war, von
      einem Kaminkehrer auf den anderen oneros, entweder durch Kauf
      übergegangen, oder einem Kinde des Kaminkehrers zu Pfreimdt als
      Heirathsgut überlassen und sich vom Übergeber immerhin ein gewisses
      Absent vorbehalten worden ist. Gegen diese urkundlich nachgewiesene
      Realität des befraglichen dermaligen Martin Ferazinaischen Gewerbes
      hatte auch der Magistrat Moosbach, woselbst die Mutter des
      Gesuchstellers ihr letztes Domizil hatte, nichts zu erinnern, indem
      der gedachte Magistrat nach Maßgabe allegierter höchsten
      Ministerialrescriptes vom 30.10.1835 hierüber vernommen wurde, daher
      im Zusammenhalte mit allen diesen Umständen, wie geschehen zu
      erkennen war. Vohenstrauß den 25. Juli 1848 Königliches Landgericht
      gez. Friedrich Kohler 1 f 57 xr 7 ... No. 7173 Wegen
      ihrer Wichtigkeit wurde diese Urkunde in ihrem Wortlaute angeführt.
      1848 18.10. bestätigt das k. L. G. V. dem Martin Ferazina, angehenden
      Kaminkehrermeister in Vohenstrauß, daß er das als real erklärte
      Kaminkehrergewerbe gegen eine Abfindung von 500 f an seine 5
      Geschwister erworben habe. 1848 08.11. No. 870 erhält Martin
      Ferazina die Bewilligung zur Ausübung seines als real erklärten
      Kaminikehrergewerbes, nachdem er sich über die erforderlichen
      Eigenschaften ausgewiesen und das Erkenntniß vom 25.07.1848 in
      Rechtskraft erwachsen. Angeführt ist, daß nach dem Tode der Wittwe
      Helmsauer in Waldthurn aber die Bestimmung der Regierungs-Entschl.
      vom 19.08.1841 in volle Wirksamkeit treten, sohin die Vereinigung der
      bisherigen Distrikte Waldthurn und Moosbach in einen einzigen am
      Platze des k. Landgerichts Vohenstrauß erfolge und sämtliche nicht
      zum Landgerichte Vohenstrauß gehörigen Ortschaften an die
      betreffenden Distriktspolizei-Behörden zur weiteren Incorporierung
      abgetreten werden. 1849 27.02. quittiert Johann Baptist Reil
      Tuchscherer in Floß, Ehemann der Franziska Ferazina über 100 f. 1851
      19.06. quittiert Anton Ferazin über 100 f. 1853 29.03. quittieren
      Eleonora Ferezin, Josepha Ferezin und Theresie jeweils über 100 f.
      1857 27.04. kauft Martin von Jakob Hoch das sogenannte
      Kickenlenzenhaus No. 74 mit Keller, Stall, 2 Schweinställe, Schupfe
      und Hofraum zu 0,12 Tagwerk, ganzes Gemeinde- und Baurecht um 3300 f,
      Neuriß auf der Lehmtrad Acker 0,44 Tagwerk Wiese auf der
      Lehmtrad 1,62 Tagwerk Holz beim Hochgericht (150 f) 1,56
      Tagwerk vorher Acker am Rößlbühl (174 f von Färber Ries) 1,09
      Tagwerk vorher Acker auf der Lehmtrad (801 f) 1,94 Tagwerk vorher
      1/2 Acker von der obern Rößlbühl 1,38 Tagwerk
      --------------------- 8,15 Tagwerk Dieses Haus No. 74
      unmittelbar unter em Rathhause wurde 1908 behufs dessen Vergrößerung
      bzw. Neubau von der Gemeinde um 30.000 M angekauft und vollständig
      abgebrochen. Wie in der vorstehenden Conzessionsurkunde vom
      08.11.1848 ausgesprochen, sollte nach dem Tode der
      Kaminkehrermeisterswittwe Helmsauer zu Waldthurn dieser Kehrbezirk
      mit dem Vohenstraußer vereinigt werden. Trotzdem erfolgte die
      Verleihung desselben an den bisherigen Werkführer der 1857
      verstorbenen Helmsauer Namens Joseph Bauer. Der hiegegen von Martin
      erhobene Einspruch wurde aber abgewiesen. Es sollen Machenschaften
      des Gutsbesitzers Rath in Neuenhammer und des verschwägerten
      Ministerialrathes v. Schönwerth inzwischen gelegen sein. In der Zeit
      bis 1870 fanden in der Vohenstraußer Umgegend häufige
      Scheibenschießen statt, bei denen sich Martin hin und da als Schütze,
      meistens aber mit einem seiner Söhne als ´Schützenscheiber´
      bethätigte. In Folge seiner Vorbereitung für den Lehrerberuf,
      hauptsächlich aber durch Weiterbildung besaß Martin ein reiches
      Wissen auf den bürgerlichen Gebieten und war auch in der Heimaths-
      und bayerischen Geschichte gut bewandert. Ein Mann von geradem
      Charakter, entgegenkommend und gefällig gegen jedermann, erwarb er
      sich schnell das Vertrauen der Gemeinde, die ihn zum Magistratsrathe
      wählte, an welcher Stelle er lange Jahre das Amt des
      Communalverwalters bekleidete. Bei der Landwehr älterer Ordnung - in
      Vohenstrauß ´Bürgermilitär´ genannt - war er Bataillonsschreiber,
      hierfür besonders geeignet durch seine schöne Handschrift. Auch
      hatte er verschiedene Ehrenämter inne, zu deren Wahrnehmung er die
      nöthige Muße hatte, da er, von nicht kräftiger Gesundheit, als
      Kaminkehrer nicht selbst thätig werden konnte, sondern sich auf die
      Nachschau der Gesellenarbeit beschränken mußte. Mit einer
      klangreichen, gut geschulten Barytonstimme begabt, wirkte er ständig
      auf dem Kirchenchore mit, was Handschulgeldbefreiung seitens des
      verwandten Lehrers Koller Justin eintrug und war auch hervorragendes
      Mitglied des Liederkranzes. Auf der Guitarre war er Meister.
      Aufrichtig und allgemein war daher die Trauer er Gemeinde und des
      Kehrbezirkes, als er am Pfingstsonntag, den 20. Mai 1877 früh
      zwischen 5 1/2 und 6 Uhr in einem Alter von nur 60 Jahren 8 Monaten
      in Folge eines Gehirnschlages plötzlich und unerwartet das Zeitliche
      segnete. Er wurde von meiner lieben Mutter, die sich zur Besserung
      der häuslichen Geschäfte aus dem Schlafzimmer entfernt hatte, todt im
      Bette gefunden. Von einem leichten Schlaganfall, der ihn auf einige
      Stunden des Augenlichts beraubt hatte - es war am Mittwoch in der
      Charwoche seines Sterbejahres - hatte er sich sehr rasch erholt. Laut
      Verabredung hätte er am Pfingstsamstag in Weiden eintreffen sollen,
      um mit dem Verfasser den in Bayreuth als Kaufmann tätigen Sohn bzw.
      Bruder Ignaz zu besuchen. Und nun kam statt des sehnlichst Erwarteten
      am Sonntag früh 7 Uhr die Nachricht von dessem Tode! Hierauf führte
      die Wittwe Magdalena, eine überaus tüchtige und entschlossene
      arbeitsame Hausfrau unter Leitung ihres ältesten Sohnes Joseph das
      Geschäft fort bis zu dem Jahre 1881, in welchem dieser das reale
      Geschäft selbständig übernahm. Meine liebe Mutter vollendete am 24.
      April 1890 ihr arbeitsreiches, nur dem Wohle der Angehörigen
      gewidmetes Dasein im Alter von 73 Jahren 10 Monaten an der Folgen der
      Influenza. Sie war nie krank gewesen.
    Person ID I26  Chronik-Ferazin
    Last Modified 12 Dec 2008 

    Father Georg Anton Ferezin,   b. 10 Jul 1772,   d. 30 Aug 1834, Moosbach Find all individuals with events at this location  (Age 62 years) 
    Mother Barbara Schmid,   b. 1780,   d. 18 Jan 1848, Vohenstrauß Find all individuals with events at this location  (Age 68 years) 
    Married 6 Dec 1803 
    Family ID F19  Group Sheet  |  Family Chart

    Family Maria Magdalena Höld,   b. 18 Feb 1816, Moosbach Find all individuals with events at this location,   d. 24 Apr 1890, Vohenstrauß Find all individuals with events at this location  (Age 74 years) 
    Married 23 Jan 1849  Vohenstrauß Find all individuals with events at this location 
    Children 
    +1. Josef Ferazin,   b. 14 Feb 1837, Moosbach Find all individuals with events at this location,   d. 6 Aug 1906, Vohenstrauß Find all individuals with events at this location  (Age 69 years)
    +2. Johann Ferazin,   b. 21 Dec 1847, Moosbach/Oberpfalz Find all individuals with events at this location,   d. 21 May 1924, Landshut Find all individuals with events at this location  (Age 76 years)
     3. Gottfried Ferazin,   b. 8 Nov 1849, Vohenstrauß Find all individuals with events at this location,   d. 20 Oct 1873, Waldthurn Find all individuals with events at this location  (Age 23 years)
     4. Ignaz Ferazin,   b. 23 Jun 1852, Vohenstrauß Find all individuals with events at this location,   d. 23 Apr 1906, Augsburg Find all individuals with events at this location  (Age 53 years)
    +5. Karl Ferazin,   b. 18 Dec 1853, Vohenstrauß Find all individuals with events at this location,   d. 26 May 1938, München Find all individuals with events at this location  (Age 84 years)
    +6. August Ferazin,   b. 9 Jun 1856, Vohenstrauß Find all individuals with events at this location,   d. 27 Jul 1937, Straubing Find all individuals with events at this location  (Age 81 years)
    Family ID F11  Group Sheet  |  Family Chart

  • Sources 
    1. Familiengrab.